Mödling einst

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Die Geschichte Mödlings
In Kurzform


Die ersten Siedlungsfunde gehen schon bis in die Jungsteinzeit zurück, wie ein Grabfund einer Doppelbestattung zeigt.
Viele Funde wurden auch auf dem Kalenderberg aus der Hallstattzeit gemacht.
In der Nähe des Bahnhofs fand man römische Münzen und ein Grab.

 

      
 


Bild: Karl der Große gemalt 1513 von Albrecht Dürer


Nach dem Sieg Karls des Großen über die Awaren im Jahr 803 setzte die Besiedlung aus dem bayrisch-fränkischen Raum, sowie zur Anlage zahlreicher Hausburgen ("Hausberge"), die den Einwohnern Schutz bieten sollten ein.
Dies zeigt ein awarisches Gräberfeld mit über 500 Gräbern an der goldenen Stiege.

 





 

Die erste urkundliche Erwähnung war 8. September 903 im Zuge eines Gutstausches zwischen
zwei Bischöfen als MEDILIHHA ULTRA MONTEM COMMIGENUM.

Im Bild
Mödlings erste urkundliche Erwähnung im Lonsdorfer Kodex
(bayerisches Haupt-Staatsarchiv in München).


Die Siedlung dürfte aber im Jahr 907 schon wieder zerstört worden sein. Erst nach der Schlacht
auf dem Lechfeld dürfte die endgültige Besiedlung durch die Bayern begonnen haben.

Danach war Mödling auch einige Zeit Sitz einer Nebenlinie der Babenberger auf der
heutigen Burgruine Mödling. Im Jahr 1177 erhält Heinrich der Ältere, (Bild) der Sohn von
Heinrich II. Jasomirgott, (Bild) die Herrschaft, die ein Gebiet von Liesing bis zur Piesting
und Bruck umfasste. Das bezeugen Unterlagen, die sich im Stift Heiligenkreuz befinden.

 



 


Diese Darstellung aus dem Babenberger Stammbaum zeigt Herzog Heinrich den Älteren
von Mödling. Er führt sein Aufgebot nach Mähren, wo er siegreich gegen den zuvor in
Österreich eingefallenen Böhmenherzog Sobieslaw vorging. Im Hintergrund ist vermutlich
die Burg Mödling dargestellt.


Bildquelle dieses und der folgenden zwei Bilder:

Babenberger Stammbaum/Stift Klosterneuburg/Stiftsgalerie.
Die Bilder entstanden zwischen 1489-1492.

 


 

Diese Darstellung aus dem Babenberger Stammbaum zeigt Heinrich II. Jasomirgott.
Während seiner Regierungszeit wurde Österreich 1156 zum Herzogtum erhoben.
Er nahm am zweiten Kreuzzug teil, die Fahrt auf dem Meer ist hier zu sehen.
Im Hintergrund ist das, noch romanische, Schottenkloster zu sehen, das Heinrich gründete.


1223 Heinrich der Jüngere folgt seinem Vater als Herzog von Mödling.
1236 Nach dem Tod Heinrich d. J. fallen Burg und Siedlung wieder an die Hauptlinie der Babenberger.

 


 

Diese Darstellung aus dem Babenberger Stammbaum zeigt Herzog Heinrich den Jüngeren
von Mödling, der in der Nähe der Burg Laxenburg, die hier getreu dargestellt ist,
mit einem Falken verschiedene Vögel jagt.


 
   


 



Noch heute begegnen wir in unserer Stadt den Spuren der Herzöge: Herzoghof in der Herzoggasse,
der ein Absteigequartier für den Herzog und seine Dienerschaft gewesen sein könnte,
das Hotel-Restaurant Babenbergerhof in der Babenbergergasse und die Jasomirgottgasse.


Drei Wappen schmücken einen Erker, der sich am Gebäude befindet.


 


 

Es sind dies der kaiserliche Doppeladler, zu dessen Rechten das österreichische
Bindeschild und zu dessen Linken ein silbern und rot geschachtes Wappen,
das einem ehemaligen Pfarrer von Mödling zuzuordnen ist,
der im 15. Jahrhundert im Herzoghof seinen Wohnsitz hatte.
 


 
Unter Herzog Albrecht II. wurde Medlich, wie es damals hieß, im Jahre 1343 zum Markt erhoben.
Bei der ersten Türkenbelagerung 1529 wurde ein großer Teil der Stadt ein erstes Mal zerstört.
Auch 1679 starben viele Einwohner an der Pest.

Bei der zweiten Türkenbelagerung wurde ein Großteil der Bewohner niedergemetzelt.
Da bei der zweiten Pestepidemie 1713 nur 22 Bewohner starben, wurde als Dank die Dreifaltigkeitssäule oder Pestsäule,
wie sie heute genannt wird, erbaut.
Am 18. November 1875 wurde der Markt Mödling zur Stadt erhoben.
Nach dem Anschluss Österreichs 1938 wurde der Ort in die Stadt Wien zum 24. Bezirk eingemeindet.
Erst 1954 wurde der Ort wieder eigenständig und fiel wieder an Niederösterreich zurück.

Der Name wandelte sich im Laufe der Zeit von medilihha über Medelich und Medling zu Mödling.
Die Wurzeln des Namens stammen aus dem Slawischen und sind die Bezeichnung für ein langsam rinnendes Gewässer.