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Karl der Große hat nicht unmittelbar mit dem Werdegang Mödlings zu tun.
Aber er besiegte die Awaren die auch in Mödling ansässig waren, und befreite dadurch
die Bewohner von ihrer Herrschaft.

Außerdem fand ich, dass sein Leben durchaus wert ist, es ein wenig kennenzulernen


Karl der Große
(*wahrscheinlich 2. April 747 oder 748; † 28. Januar 814 in Aachen) war seit dem 9. Oktober 768
König des Fränkischen Reiches und seit dem 25. Dezember 800 römischer Kaiser.


Herkunft

Selbst wenn es im achten Jahrhundert schon Staaten wie Deutschland, Frankreich oder Belgien
gegeben hätte, wüsste man nicht, welcher Nationalität der spätere Kaiser zuzurechnen wäre.
Denn wo und selbst wann genau Karl geboren wurde, darüber scheiden sich die Geister.
Als Geburtsjahr kommen 742 und 748 nach Christus in Frage.
Wahrscheinlich ist, dass Karl in einer der vielen Residenzen, die sein Vater Pippin zwischen der
Loire und dem Rhein besaß, das Licht der Welt erblickte. Über seine Kindheit und Jugend
ist nichts bekannt, so berichtet es zumindest Karls Biograf Einhard.
Der Geistliche bringt 15 Jahre nach dem Tod des Frankenkönigs das Leben Karls zu Papier.
Einhards Biografie ist die wichtigste Quelle, die heutige Historiker nutzen,
um Karls Taten und Wirken zu beschreiben.

Karl der Große stammte aus dem Geschlecht der Karolinger, das auf Karl Martell,
den Großvater des späteren Kaisers, zurückgeht.
Die Karolinger gehörten wie verschiedene andere Familiengeschlechter zum Frankenreich.



 
Nach dem Tode seines Vaters, Pippin des Jüngeren,
und seines Bruders Karlmann wurde Karl der Große 771
zum unumstrittenen Herrscher der Franken.
Das Frankenreich erstreckte sich damals von Friesland
nach Thüringen bis zur französischen Atlantikküste.

Auf dem Höhepunkt seiner Macht erstreckte sich
Karls Reich von der Nordsee bis nach Mittelitalien,
von den Pyrenäen bis ins heutige Ungarn.


siehe Bild.
 

Kulturelle Blüte

Unter der Federführung Karls des Großen kam es in der Dichtung, Bildung und Baukunst
zu einem kulturellen Aufschwung. Der Frankenkönig versammelte viele Gelehrte um sich
wie den Angelsachsen Alkuin, seinen späteren Biografen Einhart oder Theodulf von Orleans.
Der Hof wurde zum Zentrum geistiger Gelehrsamkeit, von dem viele reformerische Impulse ausgingen.
Im Rahmen der klösterlichen Bildungsreform hatten viele Mönche nicht nur Lesen und Schreiben gelernt,
sondern sie wurden auch dazu verpflichtet Handschriften systematisch zu sammeln und Bücher zu kopieren.
Antike, überwiegend weltliche Handschriften von Ovid, Horaz und Cäsar wurden abgeschrieben
und blieben so der Nachwelt erhalten.


Karls Tod und das Ende seines Reiches

Schon zu Lebzeiten führte Karl den Titel "der Große". Im Herzen Europas hatte er das
größte Reich nach dem Untergang des römischen Imperiums unter sich vereinigt und er
konnte auf eine außergewöhnlich lange Regierungszeit von 46 Jahren zurückschauen.
Mit 66 bzw. 72 Jahren je nach Geburtsjahr hatte er für damalige Verhältnisse ein sehr hohes
Alter erreicht, was ihn nicht davon abhielt seiner Lieblingsbeschäftigung nachzugehen – dem Jagen.
Im Herbst 813 erkältete er sich bei einem Jagdausritt in den Ardenner Wäldern.
Der Kaiser hatte keine Widerstandskraft mehr. Am 28. Januar 814 starb Karl der Große in Aachen.
Sein Sohn Ludwig der Fromme war der einzig legitime Erbe, der seinen Vater überlebte.
Um die Machtübergabe zu erleichtern, hatte Karl ihn bereits zu Lebzeiten zum Mitregent im
fränkischen Reich eingesetzt.


Das Privatleben

Was die private Seite Karls, sein Familienleben und die fünf Ehen betrifft, sind die Historiker
im wesentlichen auf das Zeugnis von Karls Biograf Einhard angewiesen.
Bekannt ist, dass der Kaiser gerne tafelte, besonders liebte er Wildbret am Spieß und Bratfleisch.
Während der Mahlzeiten ließ er sich Legenden und Sagen vorlesen oder man ergötzte sich bei Tisch
an Liedern und Musik. Nach dem Essen zog sich der Herrscher zu einem ausgedehnten
Mittagsschlaf zurück.
Neben den Tafelfreuden bereitete ihm vor allem ein Bad in einer heißen Therme großes Vergnügen.
Nicht zuletzt wegen der guten Wasserqualität der heißen Quellen machte er im Alter Aachen
zu seiner bevorzugten Residenz.


Karls Ehen

Karl war fünfmal verheiratet und hatte 18 legitime Kinder. Hinter den damals
geschlossenen Ehen stand nicht selten politisches Kalkül, denn im traditionellem
germanischen Verständnis, in dem Karl noch erzogen wurde, sollte durch eine Ehe
zunächst die Nachfolge geregelt werden. Ein Herrscher heiratete, um Kinder in die Welt
zu setzen. In Karls Ehen spielte mal politisches Denken, aber bei einigen Frauen auch
Zuneigung eine Rolle. Außerhalb des Ehelebens versagte sich Karl keine körperlichen
Vergnügungen, man weiß von ein Dutzend Geliebten. Sein ausschweifendes Liebesleben
war für einen Herrscher, der sich zum Christentum bekannte, eher ungewöhnlich.
Seine Feinde verbreiteten Schauermärchen und malten furchteinflössende Szenarien aus,
Karl werde wegen seiner ungezügelten Lust in der Hölle schmoren.


Quelle der Kurzbiographie: © WDR / SWR / BR-alpha 2009 Planet Wissen


Heiligsprechung!!!!!

Auf Betreiben Kaiser Friedrich Barbarossas wurde Karl am 29. Dezember 1165 durch
Rainald von Dassel, den Erzbischof von Köln, unter Billigung des Gegenpapstes Paschalis
III., heilig gesprochen. Diese Heiligsprechung wurde von Papst Alexander III. nicht
akzeptiert, so dass sein Gedenktag (28. Januar) nie offiziell anerkannt wurde. Doch hat
die Kurie danach nie Einspruch gegen diese Heiligsprechung erhoben; vielmehr wird seit
1176 die Verehrung Karls als Heiligen von der katholischen Kirche geduldet.
Die Karlsverehrung hatte ihren Höhepunkt im späten Mittelalter.
Heute noch tragen Kirchen Karls Namen, so etwa die Pfarrkirche im westfälischen Wiedenbrück
St. Caroli Magni et beati Aegidii.