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Die Hallstattkultur

Hallstattkultur, die seit 1874 nach den reichen Grabfunden von Hallstatt benannte Epoche der älteren Eisenzeit
(750-400 v. Chr.). Sie entwickelte sich aus der vorausgehenden spätbronzezeitlichen Urnenfelderkultur. Für Werkzeuge und Waffen wird anstelle der Bronze immer häufiger Eisen verwendet. Eine ethnische Zuweisung der Träger der Hallstattkultur ist schwierig. Den Großteil der Bevölkerung bildeten in unbewehrten Freilandsiedlungen lebende Bauern, daneben gab es Handwerker und Händler.
An der Spitze der Gesellschaft standen adelige Krieger ("Fürsten"), die in befestigten Höhensiedlungen wohnten und in reich ausgestatteten Hügelgräbern beigesetzt wurden. Die Brandbestattung trat gegenüber der Körperbestattung immer mehr zurück.





Feststellbar sind Einflüsse aus dem Mittelmeerraum und aus dem Bereich der pontischen Steppen. Es existierten ausgedehnte Handelsbeziehungen. Zeugnis vom Reichtum dieser Epoche geben qualitätvolle Tongefäße mit vielfältigen Verzierungen, weiters Fibeln, Nadeln, Armreifen und Fingerringe aus Bronze, Ketten aus Glas- und Bernsteinperlen, Lanzenspitzen und Schwerter aus Eisen. Die bedeutendsten Fundorte der Hallstattkultur sind unter anderem Bernhardsthal,  Gemeinlebarn, Großmugl, Mödling, Rabensburg.

links:
Antennendolch (Schmuckwaffe)



In unserer engeren Umgebung ist der Kalenderberg der bedeutendste Fundplatz aus dieser Zeit. Die Siedlung war an der Nordseite oberhalb des Kalenderberges durch einen Wall abgegrenzt, der sich vom Beginn des genannten Weges 660 m weit in Richtung Hinterbrühl erstreckt. Die Menschen errichteten in unserem Gebiet Höhensiedlungen, die besseren Schutz boten.
Sie befanden sich an jeweils zwei gegenüberliegenden Bergen des Mödlingbachtales, z.B. Schwarzkogel und Schweinzerberg bei Hinterbrühl oder Kahlenderberg und Frauenstein bei Mödling. Der Kalenderberg bot gegen Westen und Süden durch die natürlichen Steilhänge Schutz, gegen Norden wurde ein 600 Meter langer Befestigungswall errichtet., dessen Reste noch heute im Gelände erkennbar sind. Ein absolutes sensationelles Fundgut stellen die sogenannten "Mondidole" dar,
die wahrscheinlich als Feuerböcke für sakrale Handlungen gedient haben.


Verschiedene Mondidole aus der Hallstattkultur (750-400 v. Chr.)