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Straßenbenennung
Straßen und Gassen
Vielleicht haben wir uns, als Bewohner Mödlings schon des öfteren gefragt, wie die Straßen und Gassen zu ihren Namen kamen. Und wer die Menschen waren, (und was für Ereignisse eintraten) was sie taten, dass sie eine eigene Straße oder Gasse bekamen.
Zu Beginn ganz kurz zur Entstehung der Nummerierung der Häuser.
Zu Maria Theresias Zeiten kam es zur ersten Nummerierung der Häuser. In der Regel wurden sie ausgehend von einem Schloss oder — wenn das nicht vorhanden war — vom Pfarrhof aus begonnen. Da der Markt Mödling sich in alle Richtungen entwickelte und einmal hier, dann wieder dort ein Neubau entstand, kann man sich vorstellen, dass wegen einer scheinbar planlosen Nummerierung das finden eines Hauses sehr zeitraubend war.
Das war der vermutlich der Grund, weshalb unter dem Vorsitz von Bürgermeister Johann Nowotny Mannagetta am 25. Juni 1867 den Beschluss fasste, eine neue gassenweise Häusernummerierung einzuführen.
Mein kleiner Straßenführer soll ein Nachschlagewerk sein für alle interessierten Bürger der Stadt. Auch für Gäste, die mehr über die Stadt erfahren wollen, kann dieses Verzeichnis ebenso als Nachschlagewerk dienen.
Dies ist nur eine kleine Auswahl an bekannten und vielleicht weniger bekannten Straßen und Gassen. Komm mit mir auf eine Zeitreise, und ich kann ihnen schon jetzt versprechen, dass die Reise spannend wird.
Diese ersten offiziellen Straßenbenennungen erfolgten entsprechtend einem Beschluss des Gemeindeausschusses vom 25. Juni 1867. Sie wurden in dieser Form 1868 veröffentlicht.
Quelle des Verzeichnisses: "Mödlings Straßen einst und jetzt - in Wort und Bild." ©1987 Kurt Janetschek.
Straßenverzeichnis
Achsenaugasse
In früheren Jahrhunderten wurde diese Gegend "in der Achsenau" (Echsenau, Axenau, Exenau) genannt, wohl wegen der zahlreichen dort vorkommenden Eidechsen.
Der Straßenzug reichte bis ins beginnende 19. Jahrhundert von der Bachbrücke in der heutigen Babenbergergasse bis zur Bahnbrücke in der Viechtlgasse.
In der Biedermeierzeit tauchte der Name "Fischergasse" auf, wofür wahrscheinlich die alte Fischermühle ausschlaggebend gewesen war. Am 25. Juni 1867 erfolgte laut Beschluss der Gemeindevertreter die Umbenennung der Achsenaugasse in "Babenbergergasse." Allerdings kam es in der öffentlichen Gemeindeausschusssitzung vom 17. Juli 1914 für das Straßenstück von der Bachbrücke in der Badstraße bis zur Bachbrücke in der Eisentorgasse wieder zur Rückbenennung in "Achsenaugasse."
Der Antrag hiezu war von GR. Dr. Ludwig Rieger gestellt worden.
Am Eichkogel
Bevor man jenen Hügel, der Mödling nach Süden hin abschließt, "Aichkogel" nannte, trug er den Namen "Wartberg" (Wachtberg= Beobachtungsberg). Diese Bezeichnung findet sich schon in mittelalterlichen Aufzeichnungen. Nach dem ersten Weltkrieg bekam ein Feldweg,
der die Verbindung zwischen der Gumpoldskirchner Straße und der Dr. Gohren Straße herstellte, den Namen "Am Eichkogel."
Die erste Hausnummerierung mit dieser Bezeichnung ist mit 27. Jänner 1981 nachweisbar.
An der goldenen Stiege
Im Urbar (Verzeichnis der herrschaftlichen Grundstücke) von 1592 findet man die Bezeichnung "über die gulden stiegen" im Zusammenhang mit dem dort stattfindenden Viehauftrieb. Wovon sich der Name ableitet, kann man nicht mit Bestimmtheit sagen. Am ehesten lässt sich eine Parallelität zur anschließenden Ried "In den Goldstaudeln" herstellen. Hier befand sich ein besonders ertragreiches Weinbauland. Durch dieses führte ein stark frequentierter Weg von der Kreuzung der heutigen Neusiedlerstraße mit der Friedrich-Schiller-Straße zur Burg Mödling bzw. auf den Anninger. Am 21. März 1871 hat die Gemeindevertretung über Antrag von Bürgermeister Johann Aichinger für das erste Teilstück dieses Weges die Bezeichnung "An der Goldenen Stiege" beschlossen.
An der Königswiese
Im Häuserverzeichnis der Stadt Mödling aus dem Jahre 1928 taucht diese Gassenbezeichnung erstmals auf. Die benachbarte Königswiese selbst leitet ihren Namen von einem Besitzer ab, der hier auch eine Mühle (Königsmühle) besessen hat. Sie war eine der ältesten am Mödlingbach und lässt sich — allerdings unter verschiedenen Namen — bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen. Zwischen der Brühler Straße und der Liechtensteinstraße entstand nach dem Zweiten Weltkrieg ein eigenes Siedlungsviertel:
"An der Königswiese." Durch dieses führt die O-förmig angelegte Gasse.
An der Laxenburger Bahn
Von der Bahnübersetzung der Friedrich-Schiller-Straße zweigt diese Straße — in weitem Bogen der alten Trasse der Laxenburger Bahn folgend — in Richtung Triester Bundesstraße ab. Auf Wiener Neudorfer Gebiet trägt ihre Fortsetzung den Namen "Fabriksgasse." Die Laxenburger Bahn selbst war eine Flügelbahn und stellte vom 28. September 1845 bis 1. April 1928 die Verbindung zwischen Mödling (Südbahn) und der kaiserlichen Residenz Laxenburg her. Der Güterverkehr wurde am 1. Jänner 1938 eingestellt, die Anlagen danach abgetragen. Die Straßenbezeichnung "An der Laxenburger Bahn" ist ab 1911 nachweisbar.
Diese Straße wurde in Dr. Heinrich Horny Straße umbenannt. Siehe da.
Andreas Hofer Gasse
Im Süden des Südtirolerviertels (ursprünglich "Gartenstadt Südtirol" genannt) gelegen, verbindet diese Gasse die Griesgasse mit der Bozner Gasse. Mit GR Beschluss vom
4. Juni 1928 hat man diesen Straßenzug, der vom Kotweg beim alten Böck-Stadel zum Bahndamm führte so benannt.
Als Namensgeber diente der bekannte Tiroler Freiheitskämpfer Andreas Hofer.
Anningerstraße
Von der Guntramsdorfer Straße bog im rechten Winkel ein alter Feldweg zum Bahdurchlass ab. Für diesen bürgerte sich die Bezeichnung "Durchlaßgasse" ein.
Mit der Errichtung des Südtirolerviertels nach Ende des Ersten Weltkrieges nahm die Straße stetig an Bedeutung zu. Am 7. Juli 1930 benannte sie der Gemeinderat "Anningerstraße." Damit wurde der Hausberg der Mödlinger, der bereits 1592 in einem Urbar (Verzeichnis herrschaftlicher Grundstücke) aufscheint, in die Straßenkartei aufgenommen. Heute mündet dieser Straßenzug in die Josef Lowatschek Gasse und findet damit dort sein Ende.
Anton Wildgans Weg
Der am 17. April 1881 in Wien geborene Dichter Anton Wildgans wohnte ab 1915 in Mödling Hauptstraße 38. 1918 bezog er eine eigene Villa in der heutigen Adalbert Kowatschitsch Gasse 3. Der dazugehörige Garten reicht bis zu jenem Weg, der zwischen Othmarkirche und Mesnerhaus seinen Anfang nimmt und bis zur Parkstraße führt – früher "Seilerweg." – Dem im 52. Lebensjahr am 3. Mai 1932 in seinem Haus verstorbenen Dichter, wurde anlässlich seines 50. Geburtstages die Ehre zuteil, dass dieser Weg seinen Namen erhielt.
(Gemeinderatsbeschluss vom 20. April 1931.)
Babenbergergasse
Am 25. Juni 1867 beschlossen die Gemeindevertreter die Umbenennung der Achsenaugasse in "Babenbergergasse" Damit trug man der Bedeutung dieses mittelalterlichen Geschlechtes für die Entwicklung unserer Heimat entsprechend Rechnung. Seit 17. Juli 1914 trägt nur mehr der heute auch noch so bezeichnete Straßenzug der die Elisabethstraße mit der Badstraße verbindet, diesen Namen. Der andere Straßenabschnitt wurde damals auf Antrag des GR Dr. Ludwig Rieger wieder in "Achsenaugasse" rückbenannt.
Bachgasse
Die beidseitig des Mödlingbaches vom Bahnhofplatz zur Demelgassenbrücke führende Gasse wurde über Antrag des GR Thomas Godai in der Gemeindeausschusssitzung vom 16. August 1883 so benannt. Laut Protokoll der Gemeindevertretung vom 11. Oktober 1911 wurde sie von der Eisentorgasse weg "Bachgasse" bezeichnet.
Ihre Fortsetzung findet sie nach dem Bahndurchlass in der "Unteren Bachgasse."
Badstraße
Führt heute von der Hauptstraße zur Guntramsdorfer Straße. Der älteste Abschnitt dieses Straßenzuges ist im Bereich der Bachbrücke zu suchen und trug im 17. Jhd. den Namen "Lebzeltergassel." Im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert findet sich dann für das Straßenstück von der Hauptstraße bis zur Bachbrücke, später bis zur Friedrich Schiller Straße, die Bezeichnung "Wassergasse." Der Abschnitt von hier hieß dagegen "Turnergasse." Anlässlich der Eröffnung des Stadtbades fasste der Gemeinderat am 27. September 1928 den Beschluss, die Straße in ihrer gesamten Länge "Badstraße" zu benennen; vorerst allerdings nur bis zur Goethegasse.
Beethovengasse
Zur Erinnerung an den bekannten Tonkünstler Ludwig van Beethoven der die Sommermonate 1818, 1819 und 1820 in Mödling verbracht hatte, wurde eine Verbindungsgasse von der Neusiedlerstraße zur Fabriksgasse am 15. Februar 1875 vom Gemeindeausschuss unter dem Vorsitz von Bürgermeister Joseph Schöffel nach ihm benannt. In der Hauptstraße 79 bzw. der Achsenaugasse 2-6 wohnend, hat Beethoven hier an der Missa solemnis, der Hammerklaviersonate, der Klaviersonate in E-Dur und den Elf Mödlinger Tänzen gearbeitet.
Bernhardgasse
Die Gemeindevertreter beschlossen in ihrer Sitzung am 27. November 1885, den ersten von der heutigen Dr. Ludwig Rieger Straße bergab nach Osten führenden Straßenzug so zu benennen. Bis 1914 trug der bis zur heutigen Weißes Kreuz Gasse diesen Namen. Danach wurde er auf das Straßenstück bis zur Neusiedlerstraße beschränkt. Den Antrag für die Namensgebung stellte Bernhard Beck. Er besaß in der Bernhardgasse eine Reihe von Weingärten und ließ Häuser sowie diese Straße errichten.
Bei ihm handelte es sich wahrscheinlich nicht um den bekannten Feldchirurgen, der die Feldzüge von 1848/49, 1866 und 1870/71 mitgemacht hat und der in Mödling eine Praxis hatte. Den der am 27. Oktober 1821 in Freiburg im Breisgau geborene Regimentschirurg starb 73-jährig am 10. September 1894, während "unser" Bernhard Beck bereits 1888 verstorben war!
Brühlerstraße
Der Name "Brühl" (Priel) ist alt und bedeutet soviel wie eine mit Büschen bedeckte Wiesen- und Aulandschaft. Bereits 1463 sprach man von einem "vorder priel poden." Der älteste nachgewiesene Name für die von der Brühl nach Mödling führende Straße war "Klausenstraße." Ab der Spitalmühlgasse nannte man ihre Fortsetzung "Spitalgasse," nach dem an die Spitalskirche anschließenden Bürgerspital. Ab 25. Juni 1867 findet sich für die gesamte Straße der gemeinsame Name "Brühler Straße." Durch die Vereinigung der
Gemeindegebiete von Klausen und Vorderbrühl mit der Stadt Mödling, die am 1. August 1877 in Kraft trat, erstreckte sich der Straßenzug nun bis zur Gemeindegrenze mit der Hinterbrühl. Der Gemeindeausschuss beschloss in seiner Sitzung am 21. Februar 1877 den Namen "Brühler Straße" auch auf das neu gewonnene Straßenstück auszuweiten.
Carl Zwilling Gasse
Bei der siedlungsmäßigen Erschließung des Weinbaugebietes südlich der Ludwig Höfler Gasse wurde von dieser aus 1973 eine Stichstraße angelegt.
Sie wurde U-förmig weitergeführt, und ein Stück oberhalb ihres Anfangs erreicht sie wieder die Ausgangsstraße.
Carl Zwilling, geb. 6. Mai 1878 in Wien-Hietzing, gest. 24. Juni 1965 in Mödling. Er war k. u. k. Armeeoffizier, als solcher auch Lehrer an der k. u. k. Technischen Militärakademie und später erster Direktor des Mödlinger Stadtbades. (1928) Von 1954 bis 1955 bekleidete er das Amt eines Bürgermeisters unserer Stadt. Der Gemeinderat beschloss am 19. Mai 1982 die Straßenbenennung nach ihm.
Demelgasse
Am 17. August 1874 wurde im Gemeindeausschuss beschlossen, die von der unteren Hauptstraße zur heutigen Friedrich Schiller Straße angelegte Verbindungsstraße nach Maria Edle von Demel (geb. Heyduck) zu benennen. Sie besaß mit ihrem Gatten Joseph vorerst das Thonetschlössl, übersiedelte aber 1854 in das Eckhaus Demelgasse 1/ Hauptstraße 15, wo sie bis zu ihrem Tode (1878) lebte. Ihre Freigebigkeit für soziale Aufgabenbereiche -Kindergärten, Krankenhaus, Armenfürsorge- war bekannt.
Dr. Franz Josef Schicht Gasse
Im Süden Mödlings entstanden in den letzten Jahren zahlreiche Neubauten. Als die Gründe zwischen der Guntramsdorfer Straße und der Anningerstraße verbaut wurden hat man in der GR Sitzung am 25. November 1976 die Stichstraße dorthin nach Dr. Franz Josef Schicht -geb. 8. September 1911 in Fiume, gest. 11.Mai 1970 in Mödling- benannt.
Der seit seiner Gymnasialzeit in Mödling ansässig gewesene Dichter hatte zwei Jahrzehnte lang die Literarische Gesellschaft als Obmann geleitet.
Dr. Friedrich Stöhr Gasse
Sie stellt die Verbindung zwischen der Ferdinand Buchberger Gasse und der Neugasse her.
Dr. Friedrich Stöhr -geb. am 27. Mai 1897 in St. Pölten, gest. 3. April 1945 in Mödling.-Er war Chirurg und 15 Jahre lang Leiter der Chirurgischen Abteilung am Bezirkskrankenhaus Mödling, dessen Leiter er schließlich geworden war. Sein Leben endete knapp vor dem Einmarsch der Roten Armee tragisch in jenem Hause, wo er so vielen Patienten durch seine Kunst helfen konnte.
Dr. Gohren Gasse
Sie führt von der Prießnitzgasse hinter der Josef Deutsch Wohnanlage die Nordflanke des auslaufenden Eichkogels hinan. Dr. Karl Theodor von Gohren -geb. 25. Februar 1836 in Jena, gest. 29. Dezember 1923 in Mödling- war von 1872 bis 1899 Lehrer für chemisch-technologische Fächer und gleichzeitig Direktor der landwirtschaftlichen Lehranstalt Franzisco-Josephinum in Mödling, Grutschgasse, in jenem Gebäude, wo früher die Gendarmeriezentralschule untergebracht war.
Er gilt als Altmeister des landwirtschaftlichen Unterrichtswesen in Österreich.
Dr. Hans Schürff Gasse
Dr. Hans Schürff wurde am 12. Mai 1875 im Jahr der Stadterhebung Mödlings, als Joseph Schöffel Bürgermeister war, hier geboren. Damals konnte er noch nicht wissen, dass auch er dieses Amt einmal bekleiden wird!
Die wichtigsten Stationen seiner politischen Laufbahn waren: Abgeordneter des Reichsrats bzw. Nationalrats für die Großdeutsche Volkspartei, Bundesminister für Handel und Verkehr-1923-1929- Bundesminister für Justiz (1930-1932) und Bürgermeister der Stadt Mödling. (1929-1934)
Als Gründungsmitglied des Bundes deutsch-österreichischer Städte und Märkte trug er wesentlich zum Erscheinen eines Standardwerkes über unsere Heimat -"Buch der Stadt Mödling"- bei. Am 27. März 1939 starb der Politiker in Wien.
Am 10. März 1961 erfolgte die Umbenennung einer der Verbindungsstraßen von der Enzersdorferstraße zur Jakob-Thoma-Straße, in Dr. Hans Schürff
Gasse.
Dr. Heinrich Horny Straße
21. Juni 1926 — 5. November 2008
Dr. Horny war ein niederösterreichischer Kommunalpolitiker und von 1975 - 1980 Bürgermeister in Mödling. 2006 wurde er Ehrenbürger der Stadt Mödling. Bald nach seinem Ableben bekam er eine eigene Straße: An der Laxenburger Bahn wurde in Dr. Heinrich Horny-Straße umbenannt.
Dr. Karl Giannoni Gasse
Ein alter Weg führte von der Grenzgasse südwärts zur Hauptstraße. Er wurde zur "Dominikanergasse"* ausgebaut. Das Straßenstück zwischen der Grenzgasse und der Neugasse ist in der GR-Sitzung am 3. August 1955 nach dem dort wohnhaft gewesenen Dr. Karl Giannoni (20. Juli 1867 zu Wien - 23. Juni 1951 zu Mödling,) umbenannt. Die "Geschichte der Stadt Mödling" des Berufshistorikers und Volkskundeforschers ist das grundlegende Standardwerk über unsere Heimatgemeinde. Nicht unerwähnt
soll bleiben dass kurzzeitig auch die heutige Neubaugasse "Giannonigasse" hieß, nämlich von ihrem Errichten bis zur erwähnten GR-Sitzung am 3. August 1955.
*Die Dominikaner haben 1563 im Norden des Gemeindegebietes Weingärten erworben.
Deshalb findet sich im ersten offiziellen Straßenverzeichnis von Mödling von 1868 die Bezeichnung "Dominikanergasse" für das Anfangsstück der heutigen Jakob Thoma Straße.
Bis 1906 hieß die gesamte Verbindungsstraße der Hauptstraße mit der Grenzgasse so.
Im Dominikanersteig sind uns ein Straßenstück und der Name erhalten geblieben.
Dr. Ludwig Rieger Straße
Zweigt man von der Straße " An der goldenen Stiege" ab und mündet in die Gumpoldskirchner Straße. Ihre früheren Namen waren "Windthalgasse" (s.d.) und "Kaiser Jubiläums Straße." (s.d.)
In der Gemeinderatssitzung vom 20. Mai 1932 stellte Bürgermeister Dr. Hans Schürff den Antrag, diese Gasse nach dem bekannten Mödlinger Arzt umzubenennen.
Dr. Rieger (geb. 28. April 1862 in Brunn am Gebirge, gest. 24. Februar 1945 in Wien, begr. in Mödling) war schon in den Anfangsphasen des Mödlinger Krankenhauses dort als Sekundararzt tätig.
Die Straßenbenennung erfolgte anlässlich seines 70. Geburtstages.
Dr. Otto Füster Gasse
In der Gemeinderatssitzung vom 20. Mai 1932 hat man drei Gassen nach bekannten Ärzten (Koch, Rieger, Füster) benannt. Eine davon, ein in Neumödling verlaufender Straßenzug, der von der Gabrielerstraße zum Südbahndamm im Parzellierungsgebiet Vogel angelegt worden war, erhielt den Namen " Dr. Otto Füster Gasse." Der 1877 in Eibiswald in der Steiermark geborene Arzt wirkte am Bezirkskrankenhaus Mödling. Unter seiner Leitung (1923-1930) nahm es einen besonderen Aufschwung. Nach seinem am
13. April 1930 eingetretenen Tod wurde Dr. Otto Füster auf dem Mödlinger Friedhof begraben.
Dominikanersteig
s. o.
Er führt von der Lerchengasse zur Kreuzung Dr. Hans Schürff Gasse/Neugasse/ Dr. Karl Giannoni Gasse/Stefan Milow Gasse und ist das erhalten gebliebene Stück der früheren Dominikanergasse. Am 5. März 1936 wurden durch Gemeinderatsbeschluss einige Objekte der Stefan Milow Gasse mit Nummern des Dominikanersteigs versehen.
Duursmagasse
Die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus den Niederlanden kommende und hier eingebürgerte Baumeisterfamilie Duursma hat sich sowohl im Wirtschaftsleben wie auch im politischen Alltag unserer Heimatstadt engagiert.
In der Gemeindeausschusssitzung vom 4. Juni 1889 fasste man den Beschluss, die von der Gabelung Neudorfer Straße/Wiener Straße zum Mödlingbach neu anzulegende Straße nach Baumeister Djurre Durk Duursma (geb. 5. Mai 1849 zu Draagten/NL, gest. 3. Juli 1920 in Mödling und hier begraben) anlässlich seines 40.(!) Geburtstages zu benennen.
Er war nicht nur der Erbauer der evangelischen Kirche, sondern hat zahlreiche Villen, u.a. in der Demel-, Specht- und Kielmannseggasse errichtet.
Eisentorgasse
Von der Mödlingbachbrücke beim Südende der Mölkergasse bis zur Friedrich Schiller Straße reichend. Im "Orientierungsschema vom landesfürstlichen Markt Mödling" und im Ortsplan von 1868 trägt die Gasse schon diesen Namen, während früher für diesen Weg die Bezeichnung "Kothgasse" gebräuchlich gewesen war. Der heutige Name aber leitet sich vom "Eisentor" ab, das sich bis in die napoleonische Zeit beim Haus Nr. 6 befunden hatte.
Elisabethstraße
Sie beginnt auf dem Schrannenplatz und geht bei der Mödlingbachbrücke in die Neusiedlerstraße über. Bis ins 15. Jahrhundert findet sich für sie nach der damals im Haus Nr.7 befindlichen Synagoge der Name "Judengasse." Danach wurde die Straße "Holzgasse" genannt, der unmittelbar an den Schrannenplatz angrenzenden Abschnitt auch "Holzmarkt"; wohl nach dem regen Holzhandel hier. Zu Ehren von Elisabeth, der Gemahlin von Kaiser Franz Josef, erfolgte anlässlich unserer Stadterhebung (1875) die Umbenennung des Straßenzuges in "Kaiserin Elisabeth Straße." Man liest im Gemeindeausschussprotokoll vom 22. November 1875: ". . . Zum Andenken an die von Sr. Majestät der Gemeinde Mödling hohe bewiesene Huld und Gnade für ewige Zeiten . . . (soll) der (dem Kaiser Franz Josef Platz) nächstgelegene Platz (Schrannenplatz) 'Elisabethplatz' genannt (werden)." Statt des Platzes wurde aber eine Gasse, die Holzgasse, nach der Kaiserin Elisabeth benannt.
Elsa Brändström Gasse
Diese Gasse führt von der heutigen Gabrielerstraße hakenförmig zur Dr. Otto Füster Gasse.
Elsa Brändström (geb. 26. März 1888 in St. Petersburg, gest. 4. März 1948 in Boston, USA) stellte sich ganz in den Dienst der Menschheit.
Zu Recht wird sie "Engel von Sibirien" genannt. Hat sie doch von 1914 bis 1920 deutsche und österreichische Kriegsgefangene in Russland aufopfernd betreut; vor allem während der großen Typhusepidemie. Aus diesem Grunde entschloss sich der Gemeinderat in seiner Sitzung am 20. Mai 1932, die neuerrichtete Straße im Parzellierungsgebiet Vogel nach ihr zu benennen.
!! Fälschlich findet man zeitweise den Namen "Brandström" geschrieben. !! Siehe ihre Unterschrift!
Enzersdorfer Straße
Diente seit dem Mittelalter als "Enzersdorfer Fahrtweg," der die Verbindung mit der Nachbarortschaft Maria Enzersdorf gut ermöglichte. Vom Freiheitsplatz führt diese Straße bis zur Gemeindegrenze, (Grenzgasse) wo sie ihre direkte Fortsetzung in der Hauptstraße der Nachbargemeinde hat. Schon im ersten Häuserschematismus von 1868 wird die Enzersdorfer Straße angeführt. Durch einen Beschluss der Gemeindevertretung am 15. Jänner 1881 ist sie wesentlich verbreitert worden und hat ihr Aussehen dadurch stark verändert.
Fabriksgasse
Der industrielle Schwerpunkt Mödlings liegt im Osten. Nach der Errichtung der Südbahn (1841) entstanden beidseitig von ihr bedeutende Fabrikanlagen. Der von der letzten Jahrhundertwende neu angelegte Verkehrsweg von der Friedrich Schiller Straße (knapp westlich der Bahnübersetzung) bis zur heutigen Südtiroler Straße wurde nach einem Vorschlag verschiedener Fabriksbesitzer über Antrag von Bürgermeister Jakob Thoma entsprechend eines Gemeindeausschussbeschlusses vom 26. März 1900 "Fabriksgasse" benannt.
Feldgasse
Führt parallel zur Pfandlbrunngasse von der Weißes Kreuz Gasse zur Fabriksgasse. Sie ist das östliche Stück eines Straßenzuges, der laut Plan der Stadtgemeinde (1905) von der Guntramsdorfer Straße geradlinig zum Südbahndamm führen sollte. (als verlängerte Kürnbergergasse) Bis zum Jahre 1905 trug allerdings die Friedrich Schiller Straße diesen Namen, und zwar seit 1877, jenem Jahre, in dem der ehemalige Feldweg nach Wiener Neudorf zu einer Straße ausgebaut wurde.
Ferdinand Buchberger Gasse
Führt von der Gabrielerstraße nach Osten zur Grenzgasse. Ferdinand Buchberger (geb. 7. August 1866 in Mährisch Schönberg, gest. 22. März 1956 in Mödling) war viele Jahre in der Kommunalpolitik tätig. Von 1919 bis 1922 und von 1925 bis 1929 war er Bürgermeister unserer Stadt. Während der sowjetischen Besatzungszeit hatte er 1946 bis 1954 das Amt des Ortsvorstehers und Bezirksvorstehers (des 24. Wiener Gemeindebezirkes) inne.
Ihm zu Ehren wurde die frühere Schulgasse auf den Namen dieses in zwei Republiken dienenden Politikers umbenannt.
Ferdinand Fleischmann Gasse
Eine von der Dr. Otto Füster Gasse parallel zur Gabrielerstraße verlaufende
Sackgasse, die allerdings nach dem Bau einer Wohnanlage eine Verbindung zur Grenzgasse darstellt.
Ferdinand Fleischmann, (geb. 8. März 1828 in Pflaumfeld, Bayern, gest. 13. Oktober 1916 in Mödling) Gemeinderat von 1894 bis 1911 und Ehrenbürger, hat mit Karl Kleiner 1867 eine Metallwarenfabrik
gegründet und damit wesentlich zur industriellen Entwicklung unserer Stadt beigetragen.
Ferdinand Raimund Gasse
Eine Sackgasse von der Franz Schubert Gasse nach Osten bis zur Rudolf Schwarzrock Parkanlage. In der Gemeinderatssitzung am 4. Juni 1928 erhielt sie den Namen des Schauspielers und Dramatikers Ferdinand Raimund, der eigentlich Raimann hieß und der das Wiener Volksstück zum Höhepunkt führte. Er war am 1. Juni 1790 in Wien geboren worden, hielt sich gerne in Mödling sowie seiner näheren und ferneren Umgebung auf und verstarb schließlich am 5. September 1836 in Pottenstein.
Ferdinandsgasse
Führt von der Neudorfer Straße zur Wiener Straße. Hier verläuft die Gemeindegrenze zu Wiener Neudorf. Der Gemeindeausschuss beschloss in seiner Sitzung am 15. Februar 1875 diese Namensgebung. Ferdinand I. der Gütige (geb. 19. April 1793 in Wien, gest. 29. Juni 1875 in Prag) übernahm 1835 von seinem Vater Franz I.
die Regierung, dankte aber während der revolutionären Ereignisse 1848 zugunsten seines Neffen Franz Josef ab.
Fleischgasse
Bei ihrem Beginn auf dem Schrannenplatz, dort, wo sich heute die Stadtgalerie befindet, sind bereits 1438 "Fleischbänke" nachweisbar, daher die Gassenbezeichnung.
Es handelt sich dabei um einen der wenigen Namen, die sich unverändert aus dem Mittelalter bis in unsere Zeit erhalten haben! Im ersten offiziellen Straßenverzeichnis der Gemeinde aus dem Jahre 1868 scheint auch die Fleischgasse auf. Sie endet bei der Babenbergergasse und findet in der Jasomirgottgasse eine fast geradlinige Fortsetzung nach Süden.
links die "Fleischbänke"
Franz Gschmeidler Promenade
Franz S. Gschmeidler (geb. 12. März 1879 in Wien, gest. 11. Mai 1972 in Mödling) war Lyriker, Journalist und Gründer der Mödlinger Nachrichten. (1912)
Anlässlich des 100. Geburtstages des Dichters beschloss der Gemeinderat am 24. November 1978, seinem Ehrenringträger auch eine Gedenktafel und einen Weg zu widmen. Der zwischen der Lerchengasse und der Grenzgasse liegende Teil der alten Trasse der eingestellten elektrischen Bahn Mödling-Mauer erhielt seinen Namen im Rahmen einer kleinen Feier am 10. März 1979.
Franz Keim Gasse
Sie war das direkt in die Demelgasse einbindende Stück der Freihofgasse und wurde nach der Abtrennung von dieser im Gemeindeausschuss unter dem Vorsitz von BM Thomas Tamussino am 29. Dezember 1915 neu benannt. Anlass dafür war der 75. Geburtstag des Dichters Franz Keim (geb. 28. Dezember 1840 in Lambach, OÖ, gest. 26. 26. Juni 1918 in Brunn a. Geb.)
Bekannt wurde er auch als Veranstalter zahlreicher Theateraufführungen.
Franz Schubert Gasse
Führt von der Goethegasse zur Guntramsdorfer Straße. Als "Obere Viechtlgasse" 1877 angelegt, erhielt sie ihren neuen Namen durch einen Gemeinderatsbeschluss am
18. November 1926. Damit wurde der öfters in unserer Gegend – vor allem in der Hinterbrühl – weilende Tondichter Franz Schubert (geb. 31. Jänner 1797 in Wien Liechtental, gest. 14. November 1828 in Wien) für sein reiches volkstümliches Schaffen entsprechend gewürdigt.
Franz Skribany Gasse
Franz Skribany (geb. 13. September 1865 in Baden, gest. 4. Oktober 1938 in Mödling) war Heimatforscher sowie Gründer – und vier Jahrzehnte lang
auch Direktor – unseres Bezirksmuseums. Dort, wo um die letzte Jahrhundertwende der Marktplatz projektiert war, ist heute nach ihm benannte Gasse, die mit GR-Beschluss vom 10. März 1961 diesen Namen erhielt. Ursprünglich von der Dr. Hans Schürff Gasse zur Lerchengasse hin nummeriert, ist das heute umgekehrt. Die Gemeindevertretung hat die entsprechende Entscheidung am 24. Juni 1966 gefällt.
Frauensteingasse
Beginnt in der Neusiedlerstrasse, dicht neben der Mödlingbachbrücke, führt im ersten Abschnitt den Bach entlang und findet dann ihre Fortsetzung im "Neuweg".
Schon im Mittelalter, in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts, gab es diesen Straßenzug unter der Bezeichnung "Unterm Freyenstein."
Im beginnenden 19. Jahrhundert auch "Weingarthstraße" genannt, hat sich schließlich der heutige Name immer mehr behauptet und findet sich deshalb bereits im ersten Straßenverzeichnis von Mödling das 1868 erschienen ist.
Freiheitsplatz
Im Mittelalter war er das westliche Ende des etwa 14 Hektar großen Angers, dessen Gegenstück der heutige Josef Deutsch Platz bildete. Er ist aufgrund seiner zentralen Lage Ausgangspunkt für einige Straßen: Hauptstraße, Klostergasse, Enzersdorferstraße, Herzoggasse. Vom Mittelalter bis ins beginnende 19. Jahrhundert wurde er "Körnermarktplatz," "Kornmarkt" oder auch "Traidtmarkt" genannt, womit auf seine Hauptaufgabe hingewiesen war. Ebenso ist aber der Name "Dreifaltigkeitsplatz" belegt. Nach Beschluss des Gemeindeausschusses vom 22. November 1875 ist er auf "Kaiser Franz Joseph Platz" umgetauft worden.
Zur Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft (ab 14. März 1938) mit dem Namen "Adolf Hitler Platz" versehen, trägt er nun, zur Erinnerung der Unabhängigkeit, den derzeitigen Namen.
Freihofgasse
Am 17. Juni 1874 wurde sie nach dem Melker Zehenthof, (Freihof) der vor allem zur Verwaltung der hiesigen – nicht unbedeutenden – Einkünfte des Benediktinerstiftes diente, benannt. Der Vorschlag war vom damaligen Hausbesitzer Josef Keim an den Gemeinderat herangebracht worden. Dieser fasste den entsprechenden Beschluss.
Die Gasse beginnt bei der Hauptstraße und schließt mit dem "Freihof" ab. Bis 1915, als es zur Umbenennung ihres Ost-West führenden Astes in Franz Keim Gasse kam, reichte sie allerdings bis zur Demelgasse.
Friedrich Schiller Straße
Sie beginnt an der Neusiedlerstraße, setzt sich in der Wiener Neudorfer Schillerstraße fort und mündet schließlich in die Triester Bundesstraße ein. Diese wichtige durchgehende Ost-West-Achse erhielt 1867 in ihrer Gesamtlänge den Namen "Feldgasse." (s.d.) Damals wurden einige früher zur Achsenau- und Eisentorgasse gehörende Objekte in die neuausgebaute Straße, die weitgehend einem alten Feldweg folgte, einbezogen.
Zum Gedächtnis des 100. Todestages des weltbekannten deutschen Dichters Friedrich Schiller beschloss die Gemeindevertretung am 19. April 1905 – über Antrag von GR. Ludwig Höfler – die Unbenennung der Straße auf ihren heutigen Namen.
Fürstenstraße
Ein alter Weg führte von der Enzersdorfer Strasse begann zur Flur "In den Auhölzern," weshalb man ihn "Auholzweg" nannte. Fürst Johannes II. von und zu Liechtenstein (geb. 5. Oktober 1840 zu Eisgrub in Mähren, gest. 11. Februar 1929 zu Feldsberg in Mähren) hatte sich große Verdienste um den Erhalt bzw. die Verschönerung der Landschaft in und um Mödling erworben. Aus diesem Grunde stellte in der Gemeindeausschusssitzung vom 28. Mai 1889 GR Jakob Thoma, der damalige Bürgermeisterstellvertreter, den Antrag, den Auholzweg in "Fürstenstrasse" umzubenennen. Schließlich war es auch der Fürst gewesen, der die Kosten der Verbreiterung des Weges zu einer Straße getragen hatte.
Gabrielerstraße
1934 wurde die westliche Verbindung zwischen Wiener Straße und Grenzgasse in der Schöffelstadt nach dem 1889 gegründeten und unterdessen weltbekannt gewordenen Missionshaus benannt. Der alte Name dieser Straße, die unter Bürgermeister Joseph Schöffel angelegt worden war, lautete "Nordpolgasse."* Schon einmal hätte die Gasse umgetauft werden sollen, da GR Dr. Rziha in der Gemeindeausschusssitzung am 16. November 1887 den Antrag auf Umbenennung in "Payergasse" stellte.
*Nordpolgasse
Die erste parallel zum Südbahndamm angelegte, östlich von ihm verlaufende Straße wurde von den Gemeindevertretern in Erinnerung an die 1872/74 erfolgreich verlaufende Nordpolarexpedition (unter Payer und Weyprecht) so benannt. Die Sitzung dazu hatte am 15. Februar 1875 stattgefunden, und der Antrag zur Straßenbenennung war von Bürgermeister Joseph Schöffel gestellt werden.
Goethegasse
Eine der Verbindungsstraßen zwischen der Dr. Ludwig Rieger Straße und der Neusiedlerstraße hatte man 1885 "Bernhardgasse" benannt; bald nach ihrer Verlängerung bis zum "Kotweg", der heutigen Weißes Kreuz Gasse.
In der Gemeindeausschusssitzung vom 17. Juli 1914 wurde über Antrag von GR Dr. Rieger der zwischen der Neusiedlerstraße und der unteren Friedrich Schiller Straße liegende Abschnitt der Bernhardgasse in "Goethegasse" umbenannt.
Gretel Sätz Steig
"In den Gretel Sätzen" ist eine alte Flurgasse für Grundstücke, die noch vor 120 Jahren fast ausschließlich mit Rebstöcken bepflanzt waren. Die heutige Friedrich Schiller Straße führte als Weingartweg hier durch. Von diesem zweigte ein Wegerl ab, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts die dort errichtete Türen- und Fensterfabrik Höfler entlangführte und dem ab 1927/28 mit der Erbauung des Stadtbades eine besondere Bedeutung zukam. (Zufahrt zur Eisfabrik) Damals wurde aus dem "Höflergassl"
der "Gretel Sätz Steig."
Grillparzergasse
Von der heutigen Thomas Tamussino Straße führt eine Sackgasse westwärts. Sie wurde in der Gemeindeausschusssitzung am 5. September 1898 nach dem wohl bekanntesten österreichischen Dichter Franz Grillparzer benannt. Antragsteller war Bürgermeister Jakob Thoma persönlich. So bleibt der gelernte Jurist Grillparzer, der viele Jahre Direktor des Hofkammerarchivs gewesen war, auch in unserem Verkehrsnetz verewigt.
Grutschgasse
Franz Xaver Grutsch (1810-1882) war erster Bürgermeister der Nachbargemeinde Hinterbrühl.
Als Gründer der höheren landwirtschaftlichen Lehranstalt in Mödling, dem "Franzisco Josephinum," wurde er weithin bekannt. In dankbarer Erinnerung an die Gründung der ersten höheren Schule auf Mödlinger Gemeindegebiet hat der Gemeindeausschuss in seiner Sitzung am 16. November 1887 über Antrag von Bürgermeister Alois Specht eine Straßenbenennung nach F.X.Grutsch beschlossen. Verschiedene Straßenstücke beim "Fliegenspitz" im Neusiedlerviertel trugen abwechselnd seinen Namen; oft nur ganz kurz. So hieß z.B. ein Stück der heutigen Quellenstraße so, und auch die heutige Ludwig Höfler Gasse war 1911 so benannt worden.
Am 11. Oktober 1911 entschlossen sich die Gemeindevertreter, nachdem die Direktion des "Franzisco Josephinum" Einspruch wegen des "Straßennamenjonglierens" mit dem Namen ihres Gründers erhoben hatte, jener Straße seinen Namen zu verleihen, wo auch die von ihm geschaffene Lehranstalt stand.
Hamerlinggasse
Von der Dr. Ludwig Rieger Straße zum heutigen Gretel Sätz Steig führte eine Verbindungsstraße: Die Rupprechtsstraße.
Das östlich der Neusiedlerstraße gelegene Teilstück wurde über Antrag von GR Dr. Rieger anlässlich der 25. Wiederkehr des Todestages des Dichters Robert Hamerling (geb. 24. März 1830 in Kirchberg am Walde, gest. 13. Juli 1889 in Graz) laut GR-Beschluss vom 17. Juli 1914 nach ihm benannt. Durch die Stadtbaderrichtung (1927/28) wurde die Gasse auf ihre heutige Länge beschränkt.
Hartigstraße
Durch den Straßenzug " An der Laxenburger Bahn" geteilt; verläuft diese Straße von der Friedrich Schiller Straße bis zur Südtiroler Gasse. Nachdem die Direktion der Maschinenfabrik eine Serie von (Arbeiter) Häusern hatte errichten lassen, stellte er den Antrag an die Gemeindevertretung, die neuangelegte Gasse in diesem Viertel nach dem Bauunternehmer und Baumeister Hartig zu benennen. Dieser hatte die Maschinenfabrik, die spätere Schuhfabrik Fränkel (heute Firma Südbau) samt dazugehöriger Arbeiterhäuser ("Schusterhäuseln," Kolonie") gebaut. Der Gemeindeausschuss stimmte in seiner Sitzung am 15. September 1873 diesem Antrag zu.
Hauptstraße
Sie ist eine der ältesten Straßen Mödlings und schon zur Römerzeit nachweisbar. Diese wichtige Ost-West-Verbindung bestand aus verschiedenen Abschnitten. Der erste (westlichste) führte die Südseite des alten Angers vom heutigen Freiheitsplatz zum heutigen Josef Deutsch Platz entlang und trug verschiedene Namen: "Fodern Gassen," (=Vordere Gasse, vermerkt schon im Grundbuch der Augustiner aus dem Jahre 1443) "Bindbergl," Herrengasse, Ungargasse (im 19. Jh.). Der zweite Abschnitt erstreckte sich bis zum früheren Ungartor, das sich neben der Einmündung der heutigen Jakob Thoma Straße befunden hatte.
Er hieß "Zwischenthören," (bis ins 18. Jh.) später wie der erste Abschnitt Ungargasse.
Der dritte Abschnitt schließlich, den man bis zur Südbahn reichen lassen kann, zählte im vergangenen Jahrhundert auch zur Ungargasse, während er früher einen Teil der alten "Hochstraße" bildete.
Der Name deutet auf eine alte Römerstraße hin.
Ab der Gemeindeausschusssitzung vom 25. Juni 1867 gilt für den gesamten Straßenzug, von der Bahnbrücke bis zum Freiheitsplatz, die Bezeichnung "Hauptstraße". Auffallend ist, dass die Nummerierung zum Stadtkern hin erfolgte, während es bei vielen anderen Straßen umgekehrt gehandhabt wurde.
Herzoggasse
Führt vom Freiheitsplatz zum Schrannenplatz. Galt lange als Teil des Schrannenplatzes, weshalb die für diesen verwendeten alten Bezeichnungen wie "Am Platz" oder
"Am Markt" sich aber auch auf die Herzoggasse bezogen. Lange Zeit diskutierte man, ob der heutige Name von den Herzogen von Mödling aus dem Hause Babenberg oder dem Herzog von Troppau, Pfarrer von Mödling von 1475 bis 1493, gestorben in Mödling am 17. Februar 1493 und begraben in St. Othmar, abzuleiten wäre.
Die letztgenannte Annahme hat sich weitgehend durchgesetzt. Auf jeden Fall aber ist der "Herzoghof" als unmittelbarer Anlass zur — ab der Mitte des 19. Jahrhunderts allgemein üblichen — Benennung "Herzoggasse" zu bezeichnen. Vorher trug die Gasse auch den Namen "Herrngasse."
Hochbründlgasse
"Bründeln" ist ein alter Flurname im Norden Mödlings, gegeben nach dortigen Quellen. Vor sechs Jahrzehnten wurde erstmals "Hochbründeln" als Ortsried ins Gassenverzeichnis aufgenommen. Als die Gasse neu angelegt wurde, hat ihr der Gemeinderat am 1. Dezember 1930 provisorisch den Namen "Verlängerte Jakob Thoma Straße" gegeben. Einige Zeit zur Johann Strauß Gasse gehörend, findet sich seit 1957 für diese Gasse, die nun die direkte Verbindung der Neugasse mit der Johann Strauß Gasse herstellt, der heutige Name.
Hyrtlstraße
Eine von der Duursmagasse nach Osten zum Grenzgraben (zur Gemeindegrenze zu Wiener Neudorf) führende neue Gasse. Benannt nach dem bekannten Anatomen Dr. Josef Hyrtl.
Unvergessen sollen seine großen sozialen Verdienste sein, so z.B. die Waisenhausstiftung, die er gemeinsam mit seinem Freund, Bürgermeister Josef Schöffel, verwirklichte.
Im Auholz
"In den Auhölzern" ist ein alter Flurname im Nordwesten Mödlings. In der Gemeindeausschusssitzung vom 15. Mai 1912 fasste man den Beschluss, die hier neu angelegte Straße, die von der Fürstenstraße zum Waldrand des Kalenderberges führt, "Im Auholz" zu benennen.
Man hat damit auch einem Wunsch der Gemeindevertretung des angrenzenden Nachbarortes Maria Enzersdorf entsprochen, die bereits diesen Namen für ihre Straßenseite gegeben hatte.
Im Felberbrunn
Ortsried östlich des Südbahndammes, an der "Kolonie" anschließend. Die Namensgebung steht in engem Zusammenhang mit dem alten Flurnamen für diesen Bereich,
"In den Felberbrunn." 1911 wurden die dort befindlichen Häuser bereits mit der Bezeichnung "Im Felberbrunn" geführt. Heute führt eine nach dem Abzug der sowjetischen Besatzungstruppen ausgebaute und asphaltierte Straße, die dem alten Feldweg zur Triester Bundesstraße folgt, in diesen südöstlichen Winkel unseres Gemeindegebietes.
In den Krautgärten
Verbindet die Weißes Kreuz Gasse fast rechtwinkelig mit der Josef Lowatschek Gasse. Ein alter Flurname bot den Gemeindevätern die Gelegenheit zur entsprechenden Straßenbenennung. Der Beschluss dazu wurde laut GR Sitzungsprotokoll am 22. Juni 1978 gefasst.
In den Messerern
Ein alter Flurname, nach dem eine Gasse westlich der "Weinstraße" benannt wurde. Sie ist als Stichstraße — von der Straße zum Richardshof aus — angelegt worden.
Die Namensgebung ist vom Gemeinderat am 12. Oktober 1962 beschlossen worden.
Jakob Thoma Straße
Der Schmiedemeister Jakob Thoma (geb. 2. Dezember 1848 in Mödling, gest. 22. Oktober 1910 ebenda) war Besitzer des Hauses Hauptstraße 55.
Zwei Jahrzehnte, nämlich von 1890-1910, war er Bürgermeister der Stadt Mödling und hat sich in dieser Funktion wie auch als Landtagsabgeordneter große Verdienste um seine Heimatstadt erworben. Ein Abschnitt der früheren Dominikanergasse wurde in der Gemeindeausschusssitzung am 17. Mai 1909 über Antrag des GR Ludwig Höfler nach dem Bürgermeister benannt. Tief bewegt nahm Jakob Thoma diese Ehre zur Kenntnis. Heute führt die Jakob Thoma Straße von der Hauptstraße bis zur Winzergasse.
Jasomirgottgasse
1872 wurde eine Bresche in die südseitige Häuserzeile der Babenbergergasse geschlagen und eine Verbindungsstraße zur damaligen Feldgasse angelegt. Am 17. Mai 1872 erhielt die neuerrichtete Gasse über Antrag des Bürgermeisters Johann Aichinger den Namen "Jasomirgottgasse." Der Gemeindeausschuss wollte damit an den Babenbergerherzog Heinrich II. Jasomirgott (geb. 1112, gest. 1177) erinnern, dessen Sohn Heinrich als Herzog von Mödling hier residierte.
Johannessteig
Führt von der "Goldenen Stiege" die Ostseite des Frauensteinberges entlang. Ein Weg führt zur "Johannesruhe," ein anderer hinab zur Frauensteingasse. Die Benennung des Johannessteiges erfolgte in der Gemeinderatssitzung vom 7. Juli 1930 zum Gedenken an Fürst Johann II. von und zu Liechtenstein, dem großen Förderer Mödlings und seiner Umgebung.
Johann Strauß Gasse
Zur Erinnerung an die Wiener Walzerkönige Johann Strauß Vater (1804-1849) und Johann Strauß Sohn (1825-1899) wurde ein neuer Straßenzug, der die Verbindung von der Jakob Thoma Straße zur Grenzgasse (beim Maria Enzersdorfer Friedhof) herstellte, in der Gemeinderatssitzung am 7. Juli 1930 nach den berühmten Musikern benannt.
Während der erste Straßenabschnitt später in " Hochbründlgasse" umgetauft wurde, blieb ihrem zweiten der ursprüngliche Name. Später erhielt er sogar eine hakenförmige Fortsetzung, die wieder eine Verbindung mit der Dr. Karl Giannoni Gasse herstellte. Durch Gemeinderatsbeschluss vom 2. Dezember 1960 ist die Ausdehnung des Namens "Johann Strauß Gasse" auch auf diesen Straßenteil festgelegt worden.
Josef Deutsch Platz
Hier befand sich im Spätmittelalter das Ostende des Angers. "Kornmarkt" war der ursprüngliche Name des Platzes. Als im 15. Jahrhundert der heutige Freiheitsplatz diese Bezeichnung übertragen bekam, lautete der neue Name "Alter Kornmarkt." Immer wieder kam es zu Namensänderungen.
"Platz bei der Körnerlinde" nannte man ihn zu Anfang des 20. Jahrhunderts, "Museumsplatz" entsprechend eines GR Beschlusses vom 17. April 1959, für den Bürgermeister Josef Deutsch den Antrag gestellt hatte. Josef Deutsch (geb. 5. Jänner 1890 in Mödling, gest. 3. Oktober 1970 ebenda)
Von 1955-1965 war er Bürgermeister der Stadt Mödling.
Josef Hyrtl Platz
Bis zur Eröffnung des neuen Friedhofes der Stadt Mödling am Fuße des Eichkogels (4. Mai 1876) befand sich dieser hier.
(St. Martinsfriedhof)
Als anstelle der bereits 1787 geschleiften St. Martin Kirche die Waisenhauskirche trat, hat der Gemeindeausschuss in seiner Sitzung am 13. November 1886 — auf Antrag von Bürgermeister Alois Specht — beschlossen, den Platz rund um diese "Josef Hyrtl Platz" zu benennen.
Josef Lowatschek Gasse
Nach Errichtung dieser Gasse wurde ihr der Name "Institutgasse" gegeben. Der Gemeinderat entschloss sich am 16. November 1956, die Straßenbezeichnung zu ändern. Da die früher den Namen gebende Lehranstalt, das Institut "Franzisco-Josephinum," bereits 1934 nach Wieselburg übersiedelt war, wählte man als neue Bezeichnung "Josef Lowatschek Gasse." Der so geehrte war Schuldirektor und wohnte in der Beethovengasse 23. (geb. 11. März 1879 in Jedenspeigen, NÖ, gest. 1. Juli 1950 in Mödling) Zweimal war er Bürgermeister unserer Stadt. (1922 bis 1925 und 1934 bis 1938) außerdem Landtagsabgeordneter.
Die nach ihm benannte Gasse führt heute von der Guntramsdorfer Straße bis zur Weißes Kreuz Gasse.
Josefsgasse
Der Gemeindeausschuss beschloss am 7. Mai 1874, die damals von der heutigen Jakob Thoma Straße nach Osten, zur Südbahn hin, angelegte neue Gasse, nach dem "Volkskaiser" Joseph II. zu benennen. (geb. 13. März 1741 in Wien, gest. 20. Februar 1790 ebenda) Sein umfangreiches Reformprogramm wirkte sich geradezu revolutionierend aus: (z.B. versuchte er den Einfluss des Adels und des Klerus zurückzudrängen. Die Leibeigenschaft der Bauern etwa wurde durch das Untertanenpatent am 1. November 1781 aufgehoben. Die adligen Ständeversammlungen wurden zugunsten von Staatsbeamten zurückgedrängt.
Am berühmtesten ist allerdings seine Religionspolitik, die meistens allein gemeint ist, wenn man von "Josephinismus" spricht. In seinem Toleranzpatent wurde das Glaubensmonopol der Katholischen Kirche gebrochen – Protestanten und Juden durften ihren Glauben ausüben, allerdings nur unter Duldung; der Vorrang der Katholischen Kirche blieb aufrecht.)
Den Antrag zur Gassenbenennung hatte im Gemeinderat der GR Franz Hußmann gestellt, der Zimmermeister war und das erste Haus in der neubenannten Gasse selbst bewohnte.
Josef Weinheber Gasse
Im Norden Mödlings zwischen der Hochbründlgasse und der Grenzgasse wurde bei der Aufschließung dieses Raumes eine Verbindungsstraße angelegt, die den Namen des mit seiner Heimat sehr verbundenen Dichters Josef Weinheber erhielt. Er war am 9. März 1892 in Wien geboren worden und verstarb in den Endtagen des Zweiten Weltkriegs, am 8. April 1945, in Kirchstetten, NÖ. Dieser Lyriker zählt zu den bekanntesten ehemaligen Zöglingen der Hyrtlschen Waisenanstalt.
Karl Liebleitner Gasse
Eine von der Parkstraße in den Nordwestteil Mödlings angelegte Straße erhielt in der Gemeindeausschusssitzung vom 19. August 1908 den Namen "Bergstraße." Am 11. Februar 1955 beschloss der provisorische Gemeindeausschuss (entspricht dem heutigen Gemeinderat), diese Gasse in
"Karl Liebleitner Gasse" umzubenennen.
Der auf diese Weise geehrte Handelsschulprofessor war am 29. September 1858 in Korneuburg geboren worden. 1900 finden wir ihn zum ersten Male in Mödling wohnhaft, ab 1907 bleibt er bis zu seinem Tode am 8. April 1942 in seiner neuen Wahlheimat. Als Volksliedforscher bzw. -komponist sowie als Mundartdichter hat sich Karl Liebleitner verdient gemacht.
Karlsgasse
Als die "Schöffelvorstadt" entstand, sind in der ersten Phase zehn Straßen angelegt worden. Die Karlsgasse gehört zu ihnen.
Sie verbindet die Neudorfer Straße mit der Ungergasse. Ihren Namen erhielt sie in der Gemeindeausschusssitzung am 15. Februar 1875 im Gedenken an Karl VI.
(geb. 1. Oktober 1685 in Wien, gest. 20. Oktober 1740 ebenda) Er war der Vater Maria Theresias und regierte die habsburgischen Erbländer von 1711-1740.
Kärntner Gasse
Anlässlich des zehnjährigen Gedenktages der für Österreich positiv ausgegangenen Volksabstimmung in Kärnten, (10. Oktober 1920) durch die ein Verlust zentraler Gebiete dieses Bundeslandes verhindert werden konnte, wurde die Verbindungsstraße vom "Kotweg" (der heutigen Weißes Kreuz Gasse) zur Brunecker Gasse vom Gemeinderat nach dem südlichsten Bundesland benannt.
Kielmanseggasse
Erich Graf Kielmansegg hat sich bereits als Bezirkshauptmann von Baden entsprechende Verdienste um Mödling — das ja bis 1896 zur Bezirkshauptmannschaft Baden gehörte — erworben; vor allem um die Vereinigung der Gemeinden Mödling mit Klausen und Vorderbrühl.
Schon 1875 erfolgte seine Ernennung zum Ehrenbürger der Gemeinde Mödling. Am 5. September 1898 wurde im Gemeindeausschuss — über Antrag von Bürgermeister Jakob Thoma — der Beschluss gefasst, die Verbindungsstraße von der Friedrich Schiller Straße zum Ende der heutigen Pfandlbrunngasse nach Erich Graf Kielmansegg, der damals k. k. Statthalter in Niederösterreich war, zu benennen.
Kirchengasse
Die von der Brühler Straße zur Othmarkirche führende Gasse trug vom Mittelalter an diesen Namen. Das hakenförmig abzweigende Gässchen, das zeitweise zur Pfarrgasse gehörte, ist derzeit ebenfalls zur Kirchengasse gehörend.
Der entsprechende GR Beschluss dazu wurde am 19. November 1928 gefasst.
Klostergasse
Bildete als "hintere Gasse" die Nordabgrenzung des einstigen Dorfangers. Nach dem 1631 gegründeten und bis 1785 bestehenden Kapuzinerkloster wurde sie auch gerne "Kapuzinergasse" bezeichnet. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hat sich der heutige Name für die auf dem Josef Deutsch Platz beginnende und auf dem Freiheitsplatz endende Gasse durchgesetzt.
Kürnbergergasse
In der Gemeindeausschusssitzung am 26. Februar 1890 wurde auf Antrag des GR Josef Kaudella für eine im Ausbau befindliche Straße, welche das südlichste Stück der Badstraße mit der Fabriksgasse verbinden sollte, der Name "Kürnbergergasse" beschlossen. Der Dichter und Schriftsteller Ferdinand Kürnberger (geb. 3. Juli 1823 in Wien, gest. 14. Oktober 1879 in München, begr. in Mödling) war der beste Freund des Bürgermeisters Josef Schöffel, der dem bescheidenen, nur der Wissenschaft und Literaturlebenden Gelehrten seinen letzten Wunsch erfüllte: seine ewige Ruhestätte neben der Schöffels zu haben. Heute reicht die Kürnbergergasse bis zur Spechtgasse, während ihr ursprünglich östlichstes Stück den Namen "Feldgasse" trägt.
Ein Zitat aus seinem Romandebüt von 1855 Der Amerikamüde: "Die Knechtung der Presse ist ein vortreffliches Mittel der Freiheit; denn das Publikum bildet sich in diesem Falle sein eigenes Urteil; aber die freie Presse ist ein köstliches Werkzeug der Tyrannei, - der Mob vertraut ihr und betet ihr blind nach."
Kurze Gasse
In der Gemeinderatssitzung vom 20. Mai 1932 erhielt der hakenförmige Verbindungsweg zwischen der heutigen Josef Lowatschek Gasse und der Weißes Kreuz Gasse den Namen "Kurze Gasse." Der Ost-West laufende Ast der Straße gehört heute zur Gasse "In den Krautgärten," so dass diese nun mit der Josef Lowatschek Gasse auch durch die Kurze Gasse verbunden wird.
Leinerinnengasse
Im Süden Mödlings hieß eine alte Flur "In den Leinerinnen." Damit das nicht in Vergessenheit gerät, beschlossen die Gemeindevertreter am 7. Juli 1930, die neuangelegte Gasse, die Franz Schubert Gasse und Anningerstraße verband, so zu benennen. Heute endet die Leinerinnengasse bei der Spechtgasse.
Lerchengasse
Ursprünglich von der Jakob Thoma Straße bis zur heutigen Stefan Milow Gasse führend, endet sie heute erst bei der Enzersdorfer Straße. "Lerchenbügel" (Lerchenbühel) hieß die frühere Weingartenried, von der in der Gemeindeausschusssitzung am 3. April 1912 nach Antrag von GR Dr. Rieger der Name für die neuangelegte Gasse genommen wurde. Nach der vor vier Jahrzehnten erfolgten Umgestaltung des gesamten Bereiches ist die Lerchengasse mit GR-Beschluss vom 24. November 1967 nicht nur durchlaufend benannt, sondern auch umgekehrt (von der Enzersdorfer Straße aus) nummeriert worden.
Liechtensteinstraße
In der früheren Gemeinde Vorderbrühl gelegen. Sie zweigt von der Brühler Straße in spitzem Winkel ab und führt in die Hinterbrühl, wo sie in der Graf Mailath Gasse ihre Fortsetzung findet. Die Namensgebung erfolgte in der Gemeindeausschusssitzung am 8. Jänner 1877 nach Antrag des Bürgermeisters Josef Schöffel.
Das Fürstengeschlecht Liechtenstein hat für Mödling und seine Umgebung viel getan, vor allem Johann I. (geb. 27. Juni 1760 in Wien, gest. 20. April 1836 ebenda) der als "Vater der Föhrenberge" zu gelten hat.
Ludwig Höfler Gasse
Ludwig Höfler (geb. 6. August 1865 in Klausen/Mödling, gest. 16. Juli 1910 in Edlach, begr. in Mödling) war Baumeister, Fabrikant und Gemeinderat in Mödling. Seine Türen-und Fensterfabrik (gegründet 1889) hatte er im "Höflergassl," den Werkplatz seiner Holzwerke in der Fabriksgasse.
Am 30. November 1911 beschloss die Gemeindevertretung — über Antrag des Bürgermeisters Thomas Tamussino — jene Gasse, die von der Neusiedlerstraße zur heutigen Dr. Ludwig Rieger Straße führt, nach ihm zu benennen.
Mannagettagasse
Eine Verbindungsstraße zwischen der Maria Theresien Gasse und der Gabrielerstraße in der "Schöffelstadt."
Sie wird offiziell erstmals im Straßenverzeichnis von 1877 angeführt. Johann Nowotny Mannagetta, der am 7. November 1831 als Sohn des Gärtners Johann Nowotny in Mödling zur Welt kam, war nö. Landesrat und bekleidete von 1864 bis 1868 das Amt des Bürgermeisters von Mödling.
Auf ihn geht die gassenweise Hausnummerierung zurück und damit im Zusammenhang stehend die Herausgabe des ersten Straßen-, Häuser-und Hausbesitzerverzeichnisses.
Nach seiner Vermählung mit Felicia Barbara von Mannagetta-Lerchenau am 21. Mai 1862 übernahm er deren Familiennamen. 1892 wurde er in den Adelsstand erhoben und durfte für sich und seine Nachkommen das "Edler von" gebrauchen.
Links das Wappen derer von Mannagetta-Lerchenau.
Ab 2. Juni 1894 ist die Schreibung "Mannagetta" statt "Managetta" amtlich bestätigt worden, ab 1905 das Weglassen des bürgerlichen Namens Nowotny und die Annahme des vollen Familiennamens seiner Gattin, Mannagetta-Lerchenau. Am 27. April 1906 starb der Landesrat i. R.
Maria Theresien Gasse
Maria Theresia war die "Mutter der Nation." Zu ihrem Gedenken hat der Gemeindeausschuss in seiner Sitzung am 15. Februar 1875 die Verbindungsstraße von der Wiener Straße zur heutigen Ferdinand Buchberger Gasse "Maria Theresia Straße" benannt.
Meiereigasse
In der Gemeindeausschusssitzung vom 8. Jänner 1877 wurde nach einem Antrag Bürgermeister Joseph Schöffels der von der Brühler Straße zur Fürst Liechtensteinschen Meierei führenden Weg so benannt. Er findet seine Fortsetzung in zahlreichen Wanderwegen um die Meiereiwiese und in die anschließenden Waldungen. Fürst Johann I. von und zu Liechtenstein hat das gesamte Terrain 1807/08 erworben. Erwähnenswert scheint noch, dass bei der Erweiterung des ursprünglichen Weges zu einer Straße bei der Einbindung in die Brühler Straße eine alte Rosalienkapelle entfernt werden musste. Das Votivbild hat man in die Hinterbrühler Pfarrkirche gebracht.
Meraner Gasse
Zehn Jahre nach verlorenem Weltkrieg beschloss der Gemeinderat in seiner Sitzung am 10. April 1928, die Straßen eines im Südosten Mödlings neu entstandenen Viertels, des "Südtirolerviertel," nach Orten im deutschsprachigen Südtirol, die von Italien einverleibt worden waren, zu benennen. Jene Gasse, welche die Südtiroler Gasse mit der Andreas Hofer Gasse verbindet, erhielt den Namen der zweitgrößten Stadt Südtirols, Meran.
Mölkergasse
Stift Melk hatte schon im mittelalterlichen Mödling große Besitzungen. 1687 erwarb es auch den "Mölkerhof." Bereits vor zwei Jahrhunderten tauchte anstelle früherer Bezeichnungen wie Frenscher-, Freintscher- oder Franzergasse die Bezeichnung Melker- bzw. Mölkergasse auf. 1802 spricht man vom "Mölkergassl." Im ersten Straßenverzeichnis von 1868 wird der Name "Mölkergasse" erstmals veröffentlicht.
Mozartgasse
Verbindet die Enzersdorfer Straße mit der Richard Wagner Gasse. Zu seinen Ehren beschloss der Gemeindeausschuss in seiner Sitzung am 16. November 1887, der auf den ehemaligen Pollakschen Gründen angelegten Gasse den Namen des begnadeten Künstlers zu geben. Den Antrag dazu hatte Bürgermeister Alois Specht gestellt.
Mühlgasse
Eine der ältesten Mühlen am Mödlingbach, die Mühle in der Klausen oder Mühle im Brühl, im 15. Jahrhundert Hopfner-, Gemeinde- bzw. Marktmühle genannt, trug in der Mitte des 19. Jahrhunderts nach ihrem Besitzer den Namen "Gabler Mühle." Dorthin führte von der Brühler Straße ein Weg, der im Straßenverzeichnis von 1888 als "Mühlgasse" aufscheint.
Bild: Wohlfahrt Anton 30. 3. 1759 - 21. 5. 1804 Wien.
Nansengasse
Jener Gasse, die von der früheren Nordpolgasse (heute Gabrielerstraße) ausgehend bis zur Payergasse führt, gab der Gemeinderat in seiner Sitzung vom 7. Juli 1930 den zu den umgebenden Straßenbezeichnungen passenden Namen "Nansengasse." Fridtjof Nansen (geb. bei Oslo am 10. Oktober 1861, gest. in Lysaker am 13. Mai 1930) war Forscher und Wissenschaftler, speziell für den Nordpolarraum. 1922 erhielt er für seine rege soziale Tätigkeit (Kriegsgefangenenrückführung, Unterstützung von Hungerleidenden, Einführen eines international gültigen Ausweises für Staatenlose = "Nansen-Pass") den Friedensnobelpreis.
Neubaugasse
In den letzten Jahrzehnten entstanden im Nordosten der "Schöffelstadt" zahlreiche Neubauten, die auch die Errichtung neuer Anschlusswege erforderten. So entstand auch eine Verbindung zwischen der Payer- und der Haydngasse.
Vorerst "Giannonigasse" genannt, erhielt sie in der GR Sitzung vom 3. August 1955 den Namen "Neubaugasse."
Neudorfer Straße
Zweigt von der Wiener Straße ab und geht in die Bahnstraße auf Wiener Neudorfer Gemeindegebiet über, womit die Verbindung zur Triester Bundesstraße gegeben ist.
Ihr Ursprung lässt sich bis in die Römerzeit zurückverfolgen. Bei der Anlage der "Schöffelstadt" im Jahre 1875 erhielt sie offiziell ihren Namen.
Neugasse
Einst führte nach Verlassen des Wiener Tores (Enzersdorfer Straße) ein vielbegangener Weg über Vösendorf nach Wien; der "Alt Wiener Wög." Schon im ältesten Straßenverzeichnis (1868) wird dieser "Neugasse" genannt. Als 100 Jahre darauf eine Umgestaltung dieses Viertels erfolgte und ein zentraler Parkplatz am Beginn der Franz Skribany Gasse angelegt wurde, ließ man nun die Neugasse hier beginnen, während das alte Anfangsstück von der Enzersdorfer Straße an als Beginn der Lerchengasse
fungierte. Das Ende der Neugasse jedoch ist durch die Grenzgasse — unmittelbar vor dem Bahndurchlass — gegeben.
Neusiedlerstraße
Am Beginn des 15. Jahrhunderts taucht in den Grundbüchern die Bezeichnung "Im Neusydl" für die erste große Osterweiterung nach Süden auf. Das Neusiedlertor stellte den Abschluss der damaligen Ortsstraße dar. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bildete sich dann außerhalb des Tores, das 1873/74 zum Abbruch freigegeben und abgetragen worden war, jener wichtige Verkehrsstrang aus, an dem sich ein neuer, bedeutender Ortsteil, das "Neusiedlerviertel," entwickelte. Heute reicht die schon im "Orientierungs-Schema" von 1868 genannte Straße bis zum "Fliegenspitz," wo sie in die Guntramsdorfer Straße bzw. die
Grutschgasse übergeht.
Neuweg
Er kann als eine Fortsetzung der Frauensteingasse betrachtet werden. An der B11 beginnend, führt der Neuweg als Waldpromenade in die Klausen und weiter in die Vorderbrühl. Sowohl im Ortsplan als auch im Straßenverzeichnis von 1868 scheint dieser Weg auf.
An seiner Gestaltung sowie an der zahlreicher anderer Wanderwege haben die Fürsten von und zu Liechtenstein vor allem Johann II. einen großen Anteil.
Parkstraße
Ab 25. Juni 1867 wurde die erste linksseitige Seitengasse der Enzersdorfer Straße, die bergan zum Kalenderberg führt, offiziell "Berggasse" genannt. Am 19. August 1908 erhielt sie über Antrag von GR Johann Schürff im Hinblick auf die im Werden begriffene Jubiläumsparkanlage (60-Jahr Regierungsjubiläum Kaiser Franz Josefs), zu der sie führt, den Namen "Parkstraße."
Passauer Gasse
Von der Ferdinand Buchberger Gasse zur Grenzgasse führt diese Verbindungsgasse, in der 1928 das erste Haus errichtet wurde. Am 7. Juli 1930 erhielt sie vom Gemeinderat den heutigen Namen. Er erinnert an die karolingische Kolonisationsepoche
(Ende 8. Jh., ganzes 9. Jh.), in der das Bistum Passau die Hauptlast der Kolonisation und Christianisierung unserer unmittelbaren Heimat trug.
Payergasse
Bei der Gründung der "Schöffel Vorstadt" wurden vorerst zehn Straßen angelegt und in der Gemeindeausschusssitzung am 15. Februar 1875 benannt.
Da damals gerade die österreich-ungarische Nordpolarexpedition (1872-74), die mit der Entdeckung von Kaiser Franz Josef Land ihren erfolgreichen Höhepunkt gefunden hatte, in aller Munde war, wurden Straßenzüge gerne mit entsprechenden Namen versehen. Die vorerst von der Wiener Straße bis zur heutigen Weyprechtgasse angelegte Straße erhielt den Namen eines der beiden Führer dieser Expedition. Julius Ritter von Payer (geb. 1. Sept. 1842 in Schönau bei Teplitz, gest. 30. August 1915 in Veldes, (Unterkärnten) hatte vorher schon an Erkundungsfahrten in das Nordpolarmeer teilgenommen. Kurzfristig hatte bei der Gemeindevertretung auch der Plan bestanden — GR Rziha war der Antragsteller gewesen, — der Nordpolgasse den Namen "Payergasse" und der Payergasse den Namen "Spitalgasse" zu geben.
(GR Protokoll vom 16. November 1887)
Perlgasse
Führt heute von der Fürstenstraße zur Josef Weinheber Gasse. Sie bildet die Gemeindegrenze mit Maria Enzersdorf.
Karl Perl wurde am 1. Jänner 1823 in Wolfsgraben geboren. Als Sohn des Lehrers von Breitenfurt war er zu diesem Beruf hingeführt worden. Viele Jahre wirkte Karl Perl als Oberlehrer und Gemeinderat in Mödling. 1889 wurde er wegen seiner Verdienste Ehrenbürger der Stadt. Außerdem erhielt die von der Enzersdorfer Straße nach Osten führende Stichgasse Ende des 19. Jahrhunderts seinen Namen. Ihre spätere Fortsetzung nach Westen zur Fürstenstraße nannte man einfach "Verlängerte Perlgasse," bis der Gemeinderat am 2. Dezember 1960 beschloss, auch dieses Straßenstück "Perlgasse" zu benennen, noch dazu, wo die Enzersdorfer Seite dieser Gasse vom dortigen Gemeinderat schon so bezeichnet worden war. Karl Perl verstarb am 8. April 1892 in Mödling.
Pfandlbrunngasse
Die Gemeindevertreter haben auf Antrag von GR Dr. Rieger in ihrer Sitzung am 17. Juli 1914 für einen neuen Straßenzug,
der neben dem alten Pfandlbrunngraben im Entstehen war, diesen Namen vorgesehen. Der alte Pfandlbrunngraben hatte beim Schwarz-Bad in der Neusiedlerstraße seinen Ursprung und führte zum Südbahndamm. Offiziell erhielt das Straßenstück von der Fabriksgasse bis zur Weißes Kreuz Gasse in der GR Sitzung am 20. Mai 1932 seinen Namen. Die heutige Pfandlbrunngasse reicht von der Spechtgasse bis zur Fabriksgasse, wobei ein kleines Stück (bei der Volksschule) noch dem alten Graben folgt.
Pfarrgasse
Bereits vom 18. Jahrhundert an hieß die vom Rathaus zur Pfarrkirche St. Othmar führende Gasse so. Früher war sie die "Kirchengasse." Für das Mittelalter ist sie als "Kirichgassen" belegt. Den gleichen Namen trug die von der Brühler Straße zur Othmarkirche führende Gasse. In der Zeit der autoritären Staatsführung (Regierungen Dr. Dollfuß und Dr. Schuschnigg) wurde die Pfarrgasse in "Dr. Seipel Gasse" umgetauft. Damit wollte man des verstorbenen zweimaligen Bundeskanzlers Dr. Ignaz Seipel gedenken. In der nationalistischen Ära trug sie den Namen "Adolf Weber Gasse," in Erinnerung an den illegalen Parteigänger,
der sein Leben für diese Bewegung gelassen hatte.
Nach diesen politischen Intermezzi, die zeigen, wie vergänglich politische Bezeichnungen sein können, bekam die Pfarrgasse wieder den ihr zustehenden Namen!
Prießnitzgasse
Vinzenz Prießnitz (geb. 4. Oktober 1799 in Gräfenberg, Österr. Schlesien, gest. 28. November 1851
ebenda) hatte — ähnlich Sebastian Kneipp — die Heilkraft des kalten Wassers erkannt und erprobt.
Sein ganzes Leben schenkte er der Heilung seiner Patienten., die oft von weit her nach Gräfenberg kamen, wo Prießnitz eine Wasserheilanstalt eingerichtet hatte. Nach diesem Muster entstanden in der Monarchie an verschiedenen Orten Anstalten, die mittels Hydrotherapie nach der Prießnitzschen Methode Kranken Hilfe bieten konnten; so auch in Mödling.
Am Ausgang des Windtales (heute Prießnitztal) entstand 1850 jene Wasserheilanstalt, nach der der Zufahrtsweg bald " Prießnitzgasse" Benannt wurde. Er führte vom "Fliegenspitz" über die untere Grutschgasse, die obere Quellenstraße und die Gumpoldskirchner Straße in die heutige Prießnitzgasse. Letztere hat ja den Straßennamen, der offiziell schon bei der ersten Häusernummerierung (1867) gegeben war, bewahrt. Im GR Protokoll vom 18. November 1926 ist das festgehalten.
Quellenstraße
Eine Verbindungsgasse zwischen der Guntramsdorfer Straße und der Gumpoldskirchner Straße. Der Name wurde in der GR Sitzung am 18. November 1926 gegeben. Damals schuf man dort für sämtliche die Mödlinger Wasserversorgung sicherstellende Vorkommen ein zentrales Pumpwerk. Das obere Stück dieser jetzt "Quellenstraße" benannten Gasse bildete gemeinsam mit anderen Straßenstücken bis dahin die " Prießnitzgasse."
Rathausgasse
Gemeinsam mit dem Schrannenplatz bildete sie den Rest des einstigen, etwa doppelt so großen zentralen Platzes im heutigen Stadtkern. Durch Verbauung an der Westseite des Schrannenplatzes ist diese Gasse entstanden. Sie verläuft hinter dem Rathausgebäude, dessen Namen sie trägt.
Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts findet man für sie auch die Bezeichnung "hinter (unter) der Schranne."
Reiterergasse
Im Volksmund "Reiterergassl" ("Reiterergässchen") genannt. Sie ist ein Verbindungsweg von der Hauptstraße zur Josefsgasse. Benannt wurde sie nach dem in Weißenbach geborenen Peter Reiterer, der sich in Mödling als Kohlenhändler betätigte und das unmittelbar benachbarte Haus Hauptstraße 26 besaß. Er verstarb 66-jährig am 9. Mai 1907 in Mödling. Andere Namen dieses Gässchens wie "Steinmetzgassl" bzw. "Hußmanngäßchen" (GR protokollmäßig belegt für die ersten dreißiger Jahre des
20. Jahrhunderts) beziehen sich ebenfalls auf einen Anrainer dieses Weges, den Steinmetzmeister Franz Hußmann.
Richard Wagner Gasse
Von der Parkstraße zum "Im Auholz" führend, allerdings nichr durchgehend, und somit aus zwei Teilstücken bestehend.
Zur Erinnerung an den Komponisten Richard Wagner* (geb. 22. Mai 1830 in Leipzig, gest. 13. Februar 1883 in Venedig, begraben in Bayreuth), der 1861 den Sänger Alois Ander (siehe Andergasse) in Mödling besuchte, hier wohnte und beglückt über Mödlings Landschaft urteilte.
In einem Brief an Mathilde Wesendonk schrieb Wagner über die Stadt Mödling: …" herrliche Auen und Bergwälder …… das reizende Tal der Brühl … schied von dort tief beruhigt, versöhnt und beglückt … in vollendeter Einsamkeit …".
Am 13. Juni 1913 entschloss sich der Gemeindeausschuss zu dieser Straßenbenennung. Unmittelbarer Anlass für den Antragsteller GR Dr. Rieger war die 100. Wiederkehr des Geburtstages des Komponisten, der vor allem durch seine Opernwerke bekannt wurde.
* Vom 25. bis zum 28. August 1861 weilte Richard Wagner in Mödling, um mit dem Mödlinger Operntenor Alois Ander den "Tristan" einzustudieren.
Robert Koch Gasse
Sie verbindet die Straße "An der Laxenburger Bahn" mit der Südtiroler Gasse und wurde paralell zur Hartigstraße angelegt. Ihr ursprünglicher Name war "Friedrichstraße."* 1910 wurde hier vorerst einmal eine Tierimpfstoffgewinnungsanstalt gegründet, aus der sich die Bundesanstalt für Tierseuchenbekämpfung entwickelte. Im Zusammenhang damit scheint die Benennung der Gasse nach Robert Koch
(geb. 11. Dezember 1843 in Claustal, gest. 27. Mai 1910 in Baden-Baden), dem Begründer der modernen Bakteriologie, durch den Gemeinderat am 20. Mai 1932 mehr als begründet.
*Friedrichstraße: Die Namensgebung erfolgte durch den Gemeindeausschuss — über Antrag der Maschinenfabriksdirektion — am 15. September 1873.
Roseggerweg
Führt von der Parkstraße zur oberen Karl Liebleitner Gasse. Anlässlich des 70. Geburtstages des steirischen Volksschriftstellers Peter Rosegger (geb. 31. Juli 1843 in Alpl bei Krieglach, gest. 26. Juni 1918 in Krieglach) erfolgte in der Gemeindeausschusssitzung am 13. Juni 1913 — über den Antrag von GR Dr. Rieger — die Benennung dieser Gasse in "Roseggerweg."
Rupprechtgasse
Laut Beschluss des Gemeindeausschusses vom 21. März 1871 sollte eine im Neusiedlerviertel neu angelegte Straße den Namen des Gemeinderates Heinrich Rupprecht von Virtsolog tragen.
Der Holzfäller war Berater von Bürgermeister Joseph Schöffel bei zahlreichen Grundstücksaktionen und half damit, die finanzielle Basis für das neue Mödling zu legen. Er war auch erster Kurator der evangelischen Pfarrgemeinde.
Heute reicht die nach ihm benannte Gasse von der Neusiedlerstraße zur Scheffergasse. Ursprünglich hätte sie auch über die Kielmanseggasse hinaus reichen sollen! Bis zum Gretel Sätz Steig reichte sie tatsächlich, doch der Bau des Stadtbades und die Umbenennung eines Teiles der Rupprechtgasse in Hamerlinggasse ließen die Straße in der Länge schrumpfen.
Salurner Gasse
Östlichste Verbindung zwischen der Sterzinger und der Andreas Hofer Gasse im Südtirolerviertel. Vom Gemeinderat in seiner Sitzung am 26. Juni 1981 nach jener Stadt an der Etsch in Südtirol benannt, mit deren Klause das geschlossene deutschsprachige Gebiet nach Süden abschloss.
Scheffergasse
Josef Scheffer (1794-1865) war (ehrenamtlicher) Bürgermeister von Mödling in den Jahren 1848 bis 1861. In Anbetracht seiner Verdienste stellte Bürgermeister Johann Aichinger in der Gemeindeausschusssitzung vom 21. März 1871 den Antrag, die von der "Goldenen Stiege" zur heutigen Ludwig Höfler Gasse führende Straße nach ihm zu benennen; was auch geschah. Zwischen der Rupprechtgasse und der Bernhardgasse ist der Straßenzug allerdings unterbrochen. Somit besteht er aus zwei Abschnitten.
Schießstättenweg
Der Name für den vom Südende der Dr. Ludwig Rieger Straße zum Waldrand führenden Weg findet sich offiziell zum ersten Mal im Straßenverzeichnis vom 1. September 1928. Er endet beim Ausgang des Windtales, wo sich seit 1986 ein Spiel- und Erholungsplatz befindet. Von 1830 bis 1945 stand dort eine Schießstätte, wodurch der Name des Weges begründet erscheint.
Schöffelplatz
Bald nachdem sich die Wiener Straße und die Neudorfer Straße gabeln, befindet sich zwischen den beiden dieser Platz, der überwiegend von einer Parkanlage eingenommen wird.
Zur Erinnerung an Josef Schöffel (1832-1910) dem "Retter des Wienerwaldes," Bürgermeister der Stadt Mödling von 1873 bis 1882, wurde die Namensgebung des Platzes im Gemeindeausschuss am 15. Februar 1875 beschlossen. Am 8. Jänner 1877 wurde der ganze neue Stadtteil östlich der Südbahn "Schöffel Vorstadt" (heute Schöffelstadt) benannt.
Schrannenplatz
Im Altstadtzentrum gelegen, ist der Ausgangspunkt für mehrere Straßen: Rathausgasse; Pfarrgasse, Herzoggasse, Fleischgasse und Elisabethstraße.
Seit dem Mittelalter wurden für ihn verschiedene Namen wie "Am Markt," "Platz neben dem Markthaus," "Oberer Platz" gebraucht. Zur Zeit der Regierung Dr. Schuschniggs trug er den Namen des 1934 ermordeten Bundeskanzlers Dr. Dollfuß. Schon seit 1374 befand sich hier die Marktschranne, war hier das Zentrum der Marktverwaltung.
Im 16. Jahrhundert stand bereits die Funktion als Gerichtsschranne im Vordergrund. So erscheint der heutige Name in Erinnerung an die Vergangenheit gerechtfertigt.
Er war am 14. März 1938 anstelle von " Dollfußplatz" wiedergegeben worden.
Die Bezeichnung "Schranne" leitet sich ursprünglich vom italienischen Wort "Scranna" ab, und im Mittelalter bezeichnete man damit ein Gerichtsgebäude.
Schulweg
Die Gemeindevertreter beschlossen am 15. Jänner 1881, den Weg zwischen der "Kolonie" und der neu entstandenen "Schöffel Vorstadt" auszubauen, um vor allem den Kindern eine bessere Möglichkeit zu geben, ihre Schule zu erreichen. Überraschenderweise wird im Gemeindeausschuss im Jahre 1911 von dem noch immer nicht abgeschlossenen Ausbau der Straße gesprochen. Heute führt der Schulweg als Verlängerung der Hartigstraße bis zur Neudorfer Straße.
Sebastian Kneipp Gasse
Der kurze Verbindungsweg von der Hauptstraße zur Klostergasse, eine Fortsetzung der Badstraße, trägt den Namen des deutschen Pfarrers Sebastian Kneipp.
(17. Mai 1821 bis 17.Juni 1897) Er wurde durch die von ihm erprobten Kaltwasserbehandlungen bekannt.
Spechtgasse
Alois Specht (geb. 2. Mai 1837 in Mödling, gest. 18. Jänner 1895 ebenda) entstammt einer alten Schmiedemeisterdynastie, die im Hause Hauptstraße 53 wohnte. Seiner Heimatstadt diente er in verschiedenen Funktionen, so 18 Jahre in uneigennütziger Weise als Oberkämmerer (Leiter des
Rechnungswesens), von 1885 bis 1888 als Bürgermeister und mehr als ein Jahrzehnt als Direktor der neugegründeten Sparkasse der Stadt. Bürgermeister Jakob Thoma stellte daher in der Gemeindeausschusssitzung vom 3. März 1892 den Antrag, die von der damaligen Feldgasse
ausgehende neue Gasse, die zwischen den "5 Duursmaschen Häusern" hindurch führt, "Spechtgasse"
zu benennen.
Heute führt diese Gasse, allerdings durch einen Erholungspark in zwei Teile getrennt, von der Friedrich Schiller Straße bis zur Anningerstraße.
Spitalmühlgasse
Ursprüngliche Verbindungsgasse zwischen Brühler Straße und Frauensteingasse. Als sie 1975 zu einem Teil der ausgebauten B11 wurde, erfuhr sie eine vollkommene Neugestaltung. Zum Teil der alten Trasse der elektrischen Bahn Mödling—Hinterbrühl folgend, mündet die Gasse jetzt direkt in die Neusiedlerstraße ein und geht in die Friedrich Schiller Straße über.
Ihren Namen erhielt sie nach der schon im 15. Jahrhundert im Haus Nr. 6 nachweisbaren früheren Mühle des Mödlinger Bürgerspitals, die auch die "Fösin" genannt wurde. So ist auch der alte Name der Spitalmühlgasse erklärbar: "Gäßlein bei der Fösin," der immerhin bis ins 19. Jahrhundert gebräuchlich war.
Stefaniegasse
Auf Antrag von Bürgermeister Alois Specht beschloss der Gemeindeausschuss am 16. November 1887, die Verbindungsgasse nach der Kronprinzessin Stefanie zu benennen. Sie war die Gemahlin des 1889 in Mayerling tragisch ums Leben gekommenen Kronprinzen Rudolf, dem Sohn Kaiser Franz Josephs.
Am Tage der Einweihung der St. Josef Kirche (Waisenhauskirche) sowie des Waisenhauses und der angeschlossenen Volksschule (16. November 1886) besuchte die Kronprinzessin die Anlage. Zur Erinnerung an dieses Ereignis kam es am einjährigen Jahrestag des hohen Besuches zur Namensgebung der neu angelegten Gasse.
Stefan Milow Gasse
Diese Gasse verbindet die Lerchengasse mit der Dr. Hans Schürff Gasse und findet ihre Fortsetzung in der Dr. Karl Giannoni Gasse. Sie war sogar von der Hauptstraße aus geplant, worauf die 1933 verwendete Bezeichnung "Museumsstraße" besonders hinweist.
Stefan Milow ist das Pseudonym des Dichters Stefan von Millenkowich (geb. 9. März 1836 in Orsova, Banat, gest. 11. März 1915 in Mödling). Von 1902 bis 1915 lebte Stefan Milow in Mödling, in der Marktgasse 15 (die heutige Dr. Hans Schürff Gasse 19) In der GR Sitzung am 10. März 1961 ist die noch heute gültige Straßenbenennung beschlossen worden.
Steinfeldergasse
"Im Steinfeld" ist eine alte und in unserem Raum sehr gebräuchliche und immer wiederkehrende Flurbezeichnung. Die heute von der Goethegasse bis zur Südtiroler Gasse führende Straße dieses Namens ist noch vor dem Ersten Weltkrieg angelegt worden. Von der Gemeindevertretung erhielt sie in der Sitzung vom 3. April 1912 vorerst den Namen "Im Steinfeld." Sie war die Verbindung zwischen Bernhard- und Institutgasse. (heute Josef Lowatschek Gasse) Über Wunsch der Anrainer beantragte GR Dr. Rieger in der Gemeindeausschusssitzung am 20. Dezember 1912 die Umbenennung in "Steinfeldergasse."
Südtiroler Gasse
In der Sitzung des Gemeinderates vom 27. September 1928 wurde beschlossen, die vom Bahnhofplatz zur Friedrich Schiller Straße führende "Bahngasse" in "Südtiroler Gasse" umzubenennen. Damit wollte man an den ein Jahrzehnt zurückliegenden Verlust des deutschsprachigen Südtirols erinnern. Seit einem GR Beschluss vom 23. März 1963 heißt diese Gasse "Thomas Tamussino Straße." Da man aber den alten Gassennamen im Stadtbild nicht missen wollte, entschloss man sich gleichzeitig,
die das Südtirolerviertel nach Norden abschließende Straße, die früher den Namen "Durchlaßgasse" bzw. "Anningerstraße" getragen hatte, in "Südtiroler Gasse" umzubenennen, Allerdings fehlte es nicht an Stimmen, die "Straße" anstelle von "Gasse" den Vorzug gaben. Mit der Begründung der Gleichrangigkeit aller Verkehrswege in diesem Viertel, wo es nur "Gassen" gäbe, hat der Stadtrat am 23. September 1982 die "Südtiroler Gasse" bestätigt.
Templergasse
In der heutigen "Schöffelstadt" gehörte die Templergasse zu den ersten zehn errichteten Straßen. Ihren Namen erhielt sie in der Gemeindeausschusssitzung vom 15. Februar 1875 nach dem Templerorden: (gegründet 1119, aufgehoben 1312)
Dieser Ritterorden hatte in der Umgebung Mödlings erwähnenswerten Grundbesitz, und ein Flurname "In den Templern," leitet sich von ihm ab. Vieles den Templern in Mödling Zugeschriebenes gehört in das Reich der Sage!
Bild: "In den Ruinen des Tempelritter Convents in Mödling."
Von Eduard Gurk 1801 - 1841
Thomas Tamussino Straße
Thomas Tamussino (geb. 10. Jänner 1862 in Mödling, gest. 1. November 1926 ebenda) war von 1911 bis 1926 Bürgermeister der Stadt Mödling.
In seine Amtszeit fiel der Erste Weltkrieg, wo die unter ihm fertig gestellte "Jakob Thoma Hauptschule" als Lazarett eröffnet wurde. Vorerst ist das über die Neugasse hinausgehende Stück der Jakob Thoma Straße nach ihm benannt worden, doch in der Gemeinderatssitzung am 23. März 1963 beschloss man, der Südtiroler Gasse seinen Namen zu geben. Schließlich befindet sich dort seit vier Generationen der Familienbetrieb, der noch immer unter dem Namen Thomas Tamussino geführt wird. Die alte Thomas Tamussino Gasse ist längst in die Jakob Thoma Straße eingegliedert geworden.
Türkengasse
Sie gehört zu den insgesamt zehn Gassen, die ursprünglich bei der Errichtung der "Schöffel Vorstadt" angelegt und benannt worden sind. Der vom Gemeindeausschuss am 15. Februar 1875 gegebene Name soll immer an die Türkeneinfälle vergangener Jahrhunderte erinnern, vor allem an die Schreckensjahre 1529 und 1683. Die Gasse verbindet die Templergasse mit der Ferdinandsgasse.
Ungargasse
Der Hauptverkehrsträger Mödlings nach Osten und im weiteren Sinne nach Ungarn, hieß bis zur 1867 beschlossenen fortlaufenden Häusernummerierung " Ungargasse."
Sie ist die heutige Hauptstraße. Einbezogen waren in die "alte" Ungargasse auch die ersten Häuser der Haltergasse (heute Wehrgasse) und der Dominikanergasse.
Zur Erinnerung an diesen alten Verkehrsstrang und damit der Name nicht verlorengeht, beschloss der Gemeindeausschuss in seiner Sitzung am 15. Februar 1875 diesen an eine neu angelegte Gasse weiterzugeben. Dafür auserwählt wurde eine Verbindungsstraße zwischen Maria Theresien Gasse und Grenzgasse.
Viechtlgasse
Wolfgang Ignatius Viechtl von Vichtenburg 1636-1726, war zweimal Marktrichter von Mödling, von 1683 bis 1690 und von 1693 bis 1697. Sein Hauptanliegen war der Wiederaufbau des Marktes nach der Türkenkatastrophe von 1683. Der Gemeindeausschuss beschloss am 6. Juni 1879 — über Antrag von Bürgermeister Joseph Schöffel, — die von der Achsenaugasse bis zur Friedrich Schiller Straße reichende Gasse nach ihm zu benennen. Geplant war die Viechtlgasse allerdings von der Hauptstraße ausgehend, über die Wehrgasse und heutige Viechtlgasse sowie den später angelegten Gretel Sätz Steig und die Franz Schubert Gasse bis zur Guntramsdorfer Straße. Viele Jahre unterschied man zwischen der "Unteren Viechtlgasse" (heutige Viechtlgasse) und der "Oberen" (heute Franz Schubert Gasse). Erst ab 18. November 1926 gibt es nur mehr die jetzige Viechtlgasse.
Der namengebende Bürgermeister starb 90-jährig am 21. April 1726 in Mödling und wurde in St. Othmar begraben.
Wehrgasse
Das vom heutigen Josef Deutsch Platz zum Mödlingbach führende Gasserl ist im Spätmittelalter nach einer dort befindlichen "Badstube" einfach "Padstubengasse" bezeichnet worden, später auch "Altes Badgassel." Da sich in dieser Gasse zusätzlich das Viehalterhaus befunden hat, findet sich in alten Plänen und Verzeichnissen die Benennung "Haltergasse." Ab 21. Februar 1877 heißt die Gasse "Wehrgasse," nachdem eine Wehr errichtet worden war und der Gemeindeausschuss einen entsprechenden Beschluss gefasst hatte. Antragsteller war GR Carl Frühwirt gewesen, der in dieser Gasse auf Nr.1 gewohnt hatte.
Weinhebergasse
Im Norden Mödlings, zwischen Hochbründlgasse und Grenzgasse, wurde bei der Erschließung dieses Raumes eine Verbindungsstraße angelegt, die den Namen des Dichters Josef Weinheber (geb. 9. März 1892 in Wien, gest. 8. April 1945 in Kirchstätten, NÖ) erhielt. Dieser Lyriker gehört zu den meistbekannten Zöglingen der ehemaligen Hyrtlschen Waisenanstalt.
Die Straßenbenennung erfolgte anlässlich seines bevorstehenden 70. Geburtstages. (1961)
Weißes Kreuz Gasse
Eine Eintragung im Protokollbuch des Gemeindeausschusses erwähnt ein "Weißes Kreuz," das unbedingt renovierungsbedürftig sei. Die Straße dorthin soll "Kreuzgasse" heißen. Ein Name, der allerdings in der Bevölkerung keinen Anklang fand. So stellte GR Dr. Rieger in der Gemeindeausschusssitzung am 13. Juli 1913 den Antrag, die Verlängerung der Demelgasse bis zur Institutgasse (heute Josef Lowatschek Gasse) "Weißes Kreuz Gasse" zu benennen. Es ist kaum anzunehmen, dass der Name nach der 1869 abgetragenen "Friedenssäule am Beginn der Demelgasse gegeben worden ist, wie zum Teil behauptet wird. Viel eher scheint es sich beim "Weißen Kreuz" um einen Bildstock gehandelt zu haben. Dort, beim Böckstadel, befand sich auch eine Medardus- bzw. Urbanusstatue.* Vielleicht besteht hierin ein Zusammenhang zur Straßenbenennung.
"Kotweg" aber hieß noch bis vor einem halben Jahrhundert der heutige letzte Abschnitt der Weißes Kreuz Gasse, die heute bis zur Guntramsdorfer Straße reicht.
Medardus*
Bischof von Noyongeb.um 475 in Salency bei Noyon in Frankreich; gest. um 560 in Noyon in Frankreich.
Medardus gilt bis heute als Patron der Schirmmacher und wird von den Bauern als Wetterheiliger für gutes Heuwetter angerufen. Laut der Sage stieg ein Adler vom Himmel, um ihn in einem schlimmen Unwetter vor dem Regen zu schützen.
St. Urban
Heiliger Helfer für Winzer, Wein und Wetter.
Der 25. Mai, der Urbanitag, ist seit langen Zeiten in allen Weinbaugebieten ein wichtiger Feiertag. St Urban gilt als der Weinheilige schlechthin, denn er soll als Wetterheiliger gegen Frost, Hagel, Blitz und alles Unwetter schützen. Vor allem die Reben und die Weinberge werden unter seine Obhut gestellt. Er ist der letzte Eisheilige.
Weyprechtgasse
Karl Weyprecht (geb. 8. September 1838 in Darmstadt, gest. 29. März 1881 in Michelstadt, BRD) war Marineoffizier und hat sich als Polarforscher betätigt. Gemeinsam mit Julius Ritter von Payer entdeckte er 1874 eine aus etwa 60 Inseln bestehende Inselgruppe im Nördlichen Eismeer,
die "Kaiser Franz Joseph Land" benannt wurde.
Die Begeisterung für die kühnen Forscher war groß, und der Gemeindeausschuss fasste am 15. Februar 1875 den Beschluss, eine Verbindungsstraße zwischen der Maria Theresien Gasse und der Nordpolgasse (heute Gabrielerstraße) "Weyprechtgasse" zu taufen.
Die westliche Hälfte der Weyprechtgasse wurde 1995 in Schwesterr Maria Restituta Gasse umbenannt.
Damit gedachte die Stadtgemeinde Mödling einer äußerst couragierten Klosterschwester die seit dem Ersten Weltkrieg im Krankenhaus - dass in der Weyprechtgasse angesiedelt ist – als Krankenschwester arbeitete und dem NS Regime zum Opfer fiel.
Wiener Straße
Jahrzehntelang war sie die Hauptverbindung zur Triester Straße und damit nach Wien. Heute heißt sie bis an die Gemeindegrenze zu Wiener Neudorf so, während ihre Fortsetzung "Steinfeldstraße" benannt wurde. Von der Südbahnbrücke ausgehend, gehört die Wiener Straße zu den ältesten Verkehrswegen Mödlings. War sie doch schon zur Römerzeit ein Teil der "via alta" (Hochstraße). Im ersten amtlichen Straßenverzeichnis von 1868 wird die Wiener Straße bereits angeführt und bemerkt, dass sie schon früher so hieß.
Wiesengasse
Sie wurde in der Flur "In den Wiss Sätzen" angelegt, daher ihr Name. Diese Verbindungsstraße von der Goethegasse zur Beethovengasse ist im Gemeindeausschuss am
3. April 1912 so benannt worden. Den Antrag dazu stellte GR Dr. Rieger. Damals hieß allerdings die Goethegasse noch Bernhardgasse.
Windtalgasse
Derzeit noch aus zwei Teilen bestehend. Der eine führt vom Schießstättenweg südwärts, der andere von der Prießnitzgasse nordwärts. Mittels Gemeinderatsbeschluss vom 20. Mai 1932 wurde der Name nach der alten Flur "In Windtalen" gegeben. Ursprünglich trug der erste Abschnitt der heutigen Dr. Ludwig Rieger Straße diesen Namen, bis die Umbenennung in "Kaiser Jubiläums Straße" erfolgte. (1888)
Winzergasse
Schließt im Norden der Jakob Thoma Straße diese ab. Sie soll an die Bedeutung der Winzer für Mödling erinnern. Einst wurde die ganze Gegend um die heutige Winzergasse fast ausschließlich von Weingärten eingenommen. Dem Rechnung tragend, hat es auch früher im Ort Gassenbenennungen gegeben, die auf den Weinbau hinwiesen.
So sind im 19. Jahrhundert eine "Weingarthstraße" (heute Frauensteingasse) sowie eine "Hauergasse" nachweisbar. Die heutige Winzergasse aber erhielt ihren Namen mittels GR Beschluss am 27. September 1963.